Berufseinstieg in Corona-Zeiten

50.000 Euro sind ein guter Anfang

25.12.2020
Von 
Maximiliane Piontek ist Pädagogin (Erziehungswissenschaft B. A.) und freie Mitarbeiterin der Redaktion Computerwoche.
Während der Coronakrise werden besonders Ingenieure und Ingenieurinnen gesucht, das zeigt eine Analyse von Gehalt.de. Lesen Sie, in welchen Bereichen Berufseinsteiger mit satten Einstiegsgehältern rechnen dürfen.
Die IT-Branche erfährt in der Coronakrise eine absolute Ausnahme und braucht keine Gehaltseinbußen zu befürchten.
Die IT-Branche erfährt in der Coronakrise eine absolute Ausnahme und braucht keine Gehaltseinbußen zu befürchten.
Foto: Gutesa - shutterstock.com

Beste Chancen in der IT-Beratung: Hier können Berufseinsteiger mit knapp 52.500 Euro jährlich innerhalb der ersten drei Berufsjahre rechnen. Gute Gehaltschancen zeigen sich auch während Corona für Backend-Softwareentwickler*innen, sie können bis zu 47.000 Euro jährlich verdienen. Am begehrtesten sind laut Gehalt.de Ingenieur*innen in der Projektabwicklung, die zum Karrierestart 49.200 Euro erwarten können und 17 Prozent aller Stellengesuche ausmachten. Diese Prognosen beziehen sich auf den erwarteten Median. Außerdem sehr gefragt sind weiterhin, wie erwartet, Arbeitnehmer in Pflegeberufen.

Gehälter 2020: IT bleibt die Ausnahme

Anfang 2020 ging CompensationPartner noch von einer Lohnsteigerung von 2,9 Prozent im Jahr 2020 aus, diese Zahl sinkt nach erneuter Prognose auf 1,6 Prozent. 2021 wird ein signifikanter Abschwung auf 0,9 Prozent prognostiziert.

Die Einstiegsgehälter während der Krise könnten sich auch nach mehreren Lohnerhöhungen noch zehn bis fünfzehn Jahre später bemerkbar machen. Untersuchungen früherer Finanzkrisen zeigten: Wer die Karriere während einer Rezession beginnt, muss mit unpassenderen Jobs vorlieb nehmen und niedrigeren Lohnsteigerungen rechnen. Doch das braucht das IT-Fachpersonal nicht zu befürchten: Gut ausgebildete Fachkräfte in der IT können mit einem Lohnzuwachs von 1,7 Prozent (2020) und 1,3 (2021) freuen.

Zwischen dem März und Juli 2020 analysierte Gehalt.de auf seinen Jobportalen über 600.000 Stellenanzeigen. Besonders gefragt waren Pflegekräfte (4 Prozent) im April 2020, zu Beginn der Coronakrise. Zu diesem Zeitpunkt wurden über 4.000 Stellenanzeigen geschalten. In den ersten drei Berufsjahren können Gesundheits- und Krankenpfleger*innen im Schnitt mit einem Jahresbruttogehalt in Höhe von 34.600 Euro rechnen. Der größte Bedarf besteht dennoch in Berufen mit Technikbezug (10 Prozent) und im Bereich der Backend-Softwareentwicklung (12 Prozent).

Corona-Berufseinsteiger: Zuversichtlich bleiben

Die Zahl der offenen Stellen ist laut Bundesagentur für Arbeit um eine halbe Million gesunken. In der Hotellerie und Touristik zeigt sich die schwache konjunkturelle Lage besonders. Hier verzeichnet Compensation Partner rückläufige Stellenanzeigen und eine Lohnsteigerung von 1,1 für 2020 und sogar 0,1 Prozent für 2021 verzeichnet.

Berufseinsteigende und Hochschulabsolvent*innen müssen sich nun umorientieren, was aber weniger auf IT-Absolvent*innen zutrifft. Hier stellen Unternehmen weiter ein, wenn auch die Klagen über den Fachkräftemangel nicht mehr so deutlich sind. Trotz der coronabedingten Umstände ist Berufseinsteigern zu raten, Bewerbungen zu versenden und zuversichtlich zu bleiben. Immer mehr Firmen stellen wieder neue Mitarbeiter*innen ein und sind auf der Suche nach flexiblen und lernbereiten jungen Menschen.