Vorbereitung auf Lollipop

5 Tipps für Android-5.0-Entwickler

23.10.2014
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Android 5.0 Lollipop bringt mit dem Material Design und anderen Features nicht nur für seine Nutzer einige gravierende Neuerungen. Auch Entwickler sollten sich auf den Launch der neuesten Android-Geschmacksrichtung vorbereiten. App-Tester Applause gibt fünf Entwickler-Tipps.
Mit Android 5, auch Lollipop genannt, kommt auf die Entwickler Arbeit zu.
Mit Android 5, auch Lollipop genannt, kommt auf die Entwickler Arbeit zu.
Foto: Google

Zum Launch der neuen Android-Version Lollipop hat Applause, ein Anbieter von Mobile-Quality-Lösungen, fünf Entwickler-Tipps für Apps zusammengestellt. Android ist hierzulande laut aktuellen Zahlen von Statista mit einer User-Dichte von nahezu 70 Prozent das meistgenutzte mobile Betriebssystem. Damit Apps auch künftig die User begeistern, sollten Entwickler nach Ansicht von Applause folgende Tipps beachten:

Apps für das Material Design von Google rüsten

Das neue Design-Konzept verfügt über eine Tiefenkoordinate,die beim Apps-Schreiben zu berücksichtigen ist.
Das neue Design-Konzept verfügt über eine Tiefenkoordinate,die beim Apps-Schreiben zu berücksichtigen ist.
Foto: Thomas Joos

Das neue Design-Konzept für Android wird von Google mit dem Ausdruck "Paper Craft" umschrieben, besticht durch großflächige und kontrastreiche UI-Elemente und verfügt im Unterschied zum Flat-Design von Apple oder Microsoft über eine Tiefenkoordinate. Mit den fünf Features sollten sich Entwickler schon jetzt vertraut machen:
Animationen: Ob beim Wechsel zwischen verschiedenen Apps oder diversen Fenstern innerhalb einer App - das "Authentic Motion" - Konzept definiert Objekte anhand ihres "Gewichts" im Verhältnis zum Design der App.
Widgets: Android Widgets werden unter Lollipop funktionaler. CardView sowie RecyclerView machen es noch einfacher Listen und Karten für Android zu kreieren.
Soft Shadows: Über Schatten in Android L werden App-Elemente optisch in das Blickfeld des Nutzers gehoben. Die darunter liegenden Elemente werden "abgedunkelt".
Farbschema: Eine App sollte laut Google drei Primärfarben nutzen, die dann durch Grautöne verdunkelt oder eingefärbt werden können. Die Android Holo Themes wurden dementsprechend angepasst und verbessert.

Beim Entwickeln dran denken: Wearables sind die Zukunft

Auch wenn sich die Wearable-Technologie aus Entwicklersicht derzeit noch in den Kinderschuhen befindet, sollten Unternehmen den Trend nicht verschlafen und ihre Apps entsprechend anpassen. Folgendes gilt es zu beachten: Sind Android Wear Geräte bisher lediglich mit kompatiblen Smartphones nutzbar, benötigt eine Android Wear App in den meisten Fällen auch eine Smartphone App. Um eine Android Wear App zu kreieren, müssen Entwickler einen Android Wear und/oder Android Virtual Device (AVD)-Manager für den Emulator starten. Der Project Wizard für Android Wear unterstützt dabei die Installation entsprechender Notificatons, Data Layer-Schnittstellen und Wearable UI support libraries. Im Anschluss gilt es dann noch, bestimmte Elemente wie Designaspekte individuell anzupassen.

Eine App sollte auf allen gängigen Geräten funktionieren

Laut Open Signal gibt es mehr als 18.500 unterschiedliche Android-Smartphones mit verschiedenen Bildschirmgrößen und grafischen Möglichkeiten auf dem Markt. Daneben sollten Entwickler auch günstigere Smartphones mit geringerer Leistung berücksichtigen, die besonders in Schwellenländern immer beliebter werden. Unter Android L werden sie dabei durch Project Volta unterstützt, dessen Ziel eine verbesserte Energieeffizienz ist. So kann durch den neuen JobScheduler beispielsweise festgelegt werden, dass bestimmte energieintensive Tasks nur dann ausgeführt werden, wenn das Smartphone an eine Stromverbindung angeschlossen ist.

Die aktuelle OS-Version ist nicht die einzige auf dem Markt

Derzeit werden immer noch mehr als 15 andere Android-Versionen neben Lillipop unterstützt. Laut Statista ist Jelly Bean (4.1-4.3) mit knapp 54 Prozent die aktuell am häufigsten installierte Version, gefolgt von KitKat (4.4) mit knapp 25 Prozent und Gingerbread (2.3) mit rund 11 Prozent. Berücksichtigen Entwickler bei Ihrer Konzeption also nur L-Nutzer, schließen Sie eine hohe Zahl an Usern aus. Die App sollte also mindestens mit den letzten vier Versionen kompatibel sein - wenn nicht sogar mit den letzten fünf oder sechs.

Richtig Testen

Material Design in Lollipop bietet Entwicklern die Möglichkeit, sich durch eine schnelle und nutzerfreundliche Implementierung von der Konkurrenz abzusetzen und User zu binden. Außerdem wird der Fokus unter Android L immer stärker auf Funktionalitäten und Kompatibilitäten mit Wearables und anderen Geräten gelegt - Google forciert das Internet of Things. Entwickler sollten deshalb gewährleisten, dass ihre App letztlich auf möglichst vielen Geräten funktioniert - optimal wären alle.