Alles auf einen Blick

5 Regeln für die Erstellung von Dashboards

10.04.2015
Von 
Stefan Müller kommentiert Themen und Trends zu Datenintegration, Datenmanagement und Analytics. Er leitet den Bereich Big Data Analytics bei it-novum und betreut Datenprojekte bei Bundesbehörden und Unternehmen. Daneben ist er ein gefragter Autor und Referent auf Fachveranstaltungen und Workshops.

Regel 3: Einfache Darstellung von Inhalten

3D-Diagramme sehen zwar beeindruckend aus, sind aber schlecht zu lesen. Man sollte daher auf ihren Einsatz verzichten, um seine Daten in einer einfach lesbaren Form darzustellen. Bei einem Dashboard geht es darum, Inhalte verständlich darzustellen, und nicht, den ersten Preis für die ausgefallenste Datenvisualisierung zu gewinnen. Wenn sie keine Aussage besitzen, sollte man daher generell auf Gestaltungselemente verzichten. Animationen gehören genauso wenig in ein Dashboard wie viele bunte Farben.

Auch, wenn es langweilig klingt, sind Graphen am besten lesbar, wenn sie in unterschiedlichen Grautönen dargestellt werden. Vermeiden Sie helle Farben, sie heben Daten nur unnötig hervor und verfälschen das Interpretationsergebnis. Setzen Sie Signalfarben sparsam ein und nur dann, wenn der Inhalt explizit hervorgehoben werden soll.

Verschiedene Arten von Datenvisualisierungen werden unterschiedlich gelesen. Man weiß inzwischen, dass die Anordnung und Darstellung der Daten großen Einfluss darauf hat, wie sie interpretiert werden. Außerdem gibt es bestimmte Verhaltensmuster beim Lesen von Diagrammen. Zeiteinheiten werden normalerweise von links nach rechts erfasst. Deshalb sollte man die zeitliche Entwicklung (Tage, Monate, Jahre) immer auf der X-Achse ansiedeln. Strukturen wie beispielsweise Produkte gehören dagegen auf die Y-Achse.

Inhalte einfach darstellen
Inhalte einfach darstellen
Foto: Pentaho

Regel 4: Vergleichsdaten erheben und darstellen

Diagramme sind dazu da, Vergleiche zu zeigen. So logisch das klingt, so schwierig scheint manchmal die Umsetzung. Diagramme, die viele Vergleiche enthalten, sind verständlicher und aussagekräftiger als welche, die wenige Vergleiche darstellen. Ein Diagramm, für dessen Verständnis erst der dahinterliegende Bericht konsultiert werden muss, ist fehlkonzipiert. Man sollte daher mindestens drei der folgenden exemplarischen Werte verwenden: Zielwerte, Vorjahreswerte, Zeitserien (die letzten Wochen, Monate oder Jahre), Werte von Konkurrenten etc. Bei Balkendiagrammen sollten die Balken immer sortiert sein, weil sie leichter zu lesen sind.

Vergleichsdaten erheben und darstellen
Vergleichsdaten erheben und darstellen
Foto: Pentaho

Regel 5: Ein Dashboard besitzt ein einheitliches Design

Dashboards sollten ein einheitliches Aussehen besitzen. Dazu gehört, alle Elemente möglichst standardisiert darzustellen. Verwenden Sie beispielsweise das gleiche Symbol für alle Zielwerte. Gleiches betrifft die Farbwahl. Vor der Erstellung eines Dashboards sollte man über ein Farb- und Schriftenkonzept verfügen. Dadurch bekommt es ein aufgeräumtes und ruhiges Aussehen.

Übersichtlich, strukturiert und farblich zurückhaltend. So sieht ein gutes Dashboard aus.
Übersichtlich, strukturiert und farblich zurückhaltend. So sieht ein gutes Dashboard aus.
Foto: Pentaho


Betrachter reagieren verwirrt darauf, wenn gleiche Inhalte mit verschiedenen Diagrammen dargestellt werden. Sie sollten daher darauf verzichten. Auch bei der Wahl der Dimensionen eines Diagramms ist Zurückhaltung geboten. Empfehlenswert ist es, in einem Diagramm maximal sechs Dimensionen zu verwenden, zum Beispiel Zeit, Kategorisierung (gut, mittel, schlecht), Ist-Wert, Zielwert, Produkt. (bw)