Tipps, um Stress abzubauen

5 Mittel gegen Tech-Burnout

20.12.2022
Von 


Isaac Sacolick ist Autor des Amazon-Bestsellers "Diving Digital: The Leader's Guide to Business Transformation thourh Technology". Er schreibt als freier Autor unter anderem für unsere US-Schwesterpublikation CIO.com.

 
Wenn Self-Care nicht mehr hilft, sollten Sie nach Möglichkeiten suchen, Ihr Arbeitsleben und Ihre mentale Gesundheit langfristig zu optimieren.
Mit diesen 5 Tipps beugen Sie einem Burnout vor.
Mit diesen 5 Tipps beugen Sie einem Burnout vor.
Foto: eamesBot - shutterstock.com

Wenn ich wegen einer technischen Herausforderung oder einem arbeitsbezogenen Problem gestresst bin, helfen mir Spaziergänge, den Kopf freizubekommen. Wenn es wirklich schlimm wird, hilft eine Schüssel japanischer Nudelsuppe: Nabeyaki Udon reinigt und heilt die Seele. Insbesondere, wenn Sie agile Teams leiten, die Unternehmenstransformation vorantreiben und komplexe Fehler beheben oder priorisieren müssen, steigt Ihr Stressniveau. Auch wenn Sie mit Leib und Seele bei der Sache sind und sich fleißig mit asiatischen Spezialitäten stärken: Die Stakeholder werden Sie unter Druck setzen, mehr, schneller und besser zu arbeiten.

Burnout ist für jeden Arbeitnehmer ein ernstes Problem - insbesondere Spezialisten in den Bereichen Technologie und Security laufen dabei Gefahr, ihre psychische Gesundheit zu gefährden, wie die Studie "State of Burnout in Tech 2022" nahelegt. Demnach:

  • unterliegen 42 Prozent der Mitarbeiter im technischen Bereich einem hohen Burnout-Risiko;

  • zudem fühlen sich 62 Prozent der Befragten körperlich und emotional erschöpft.

Im Security-Bereich fallen die Zahlen noch erschreckender aus: Im Rahmen der Umfrage "Voice of Secops 2022" gaben:

  • 91 Prozent der Befragten an, sich in ihrem Job gestresst zu fühlen, während

  • 46 Prozent mindestens eine Person kennen, die stressbedingt gekündigt hat.

Wenn Sie sich angesprochen fühlen und mit Stress oder Burnout-Symptomen zu kämpfen haben, sollten Sie sich die Zeit nehmen, sich Gedanken über ihre psychische Gesundheit zu machen. Zur Gedankenanregung haben wir fünf Tipps für Sie zusammengetragen, um besser mit Stress umzugehen.

1. Abnabeln

Jagdish Chugani, Chief People Officer bei Appfire, empfiehlt Betroffenen, deren körperliche und geistige Ressourcen erschöpft sind, sich von ihrer Arbeitsumgebung zu lösen: "Suchen Sie sich Aktivitäten und Hobbies außerhalb der Arbeit - gehen Sie spazieren, lernen Sie ein Instrument zu spielen oder fangen Sie wieder an zu lesen."

Auch wenn die Deadline drängt oder Sie sich unter Druck gesetzt fühlen, mehr Arbeit zu erledigen - sei Überforderung nicht die Lösung, meint Chugani: "Sich durch eine Burnout-Phase zu quälen, kann die Qualität Ihrer Arbeit erheblich beeinträchtigen und Sie auf lange Sicht unglücklich machen. Insbesondere für Entwickler ist es wichtig, die Symptome eines Burnouts zu erkennen und entgegenzuwirken, bevor es zu spät ist. Jemand der ausgebrannt ist, kann keine Höchstleistungen vollbringen."

Meine Empfehlung für passionierte Entwickler und Sicherheitsexperten: Reservieren Sie in Ihrem Kalender Zeit für sich selbst und nutzen Sie diese Zeit, um zu lesen, zu lernen oder einer persönlichen Leidenschaft nachzugehen.

2. Neu orientieren

Kurze mentale Pausen und Unterbrechungen während der Arbeit sind eine weitere Möglichkeit, sich bei hohem Stresslevel zu entspannen. Dabei könnte ein erster Impuls sein, einen Snack zu sich zu nehmen oder in Social Media abzutauchen. Das kann Sie zwar von Ihrer aktuellen Aufgabe ablenken, hilft aber wahrscheinlich nicht dabei, sich zu entspannen.

Frédéric Harper, Director of Developer Relations bei Mindee, empfiehlt stattdessen: "Meditieren Sie ein paar Minuten pro Tag. Das Ziel besteht nicht darin, mit dem Denken aufzuhören, sondern die Aufmerksamkeit wieder auf ein Objekt oder den Atem zu lenken, wenn die Gedanken abschweifen. Schon fünf oder zehn Minuten täglich können dazu beitragen, sich besser fühlen."

Meditation, Atmungs- und andere Achtsamkeitsübungen helfen vielen Menschen dabei, sich besser zu konzentrieren und sich von Stress zu befreien. Bei diesem Unterfangen unterstützen Sie inzwischen auch jede Menge Apps.

3. Checklisten führen

In meiner Wahrnehmung leider viele Menschen an arbeitsbedingtem Burnout, weil sie versuchen, zu viele Dinge zeitgleich zu erledigen. Multitasking - beziehungsweise ständig zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und herzuspringen - ist oft ineffizient und wenn dabei die Priorisierung nicht stimmt, steigt der Stress nur noch weiter.

Emily Arnott, Community Relations Manager bei Blameless, hat eine simple, aber effektive Empfehlung: "Eine Möglichkeit, einem möglichen Burnout zu begegnen, sind Checklisten. Ich verwende sie vor allem zur Priorisierung. Ich habe ein Scrum-Backlog, das ich jeden Montag durchsehe, um die Prioritäten für die Woche festzulegen. Das reduziert den Stress während der Woche." Die Managerin empfiehlt, Checklisten im weiteren Sinne als Problemlösungswerkzeug zu betrachten: "Checklisten kodifizieren bekannte Methoden zur Lösung von Problemen und können mit der Zeit verbessert werden."

Als gängiges Beispiel führt Arnott die Mitarbeiter in Security Operation Centern (SOCs) an, die mit der stressigen Aufgabe betraut sind, größere Zwischenfälle zu händeln: "Checklisten einzuführen, reduziert Fehler und verringert die kognitive Belastung, da sich der Einzelne unter Stress nicht allein auf sein Gedächtnis verlassen muss."

4. Kommunikation fördern

Stress entsteht oft auch durch Interaktionen (beziehungsweise den Fehlern, die dabei auftreten) zwischen Teams, Managern und Führungskräften. Fühlen Sie sich bei Ihrer Arbeit unterstützt und wissen Sie, wie sich Ihre Beiträge auf die Unternehmensziele auswirken? Wenn Sie eine Führungs- oder Managementfunktion innehaben, wie oft kommunizieren Sie mit Ihren Technik- und Sicherheitsteams? Verfügen diese über die Ressourcen und Tools, um ihre Arbeit effektiv zu erledigen?

James Carder, CSO von LogRhythm, weist darauf hin, dass Lücken bei Kommunikation, Ressourcen und anderen unterstützenden Maßnahmen zu Stress führen können - insbesondere für Mitarbeiter in operativen Funktionen: "Fehlender Support auf Führungsebene führt oft zu höherem Stress und Fluktuation in technikspezifischen Bereichen wie der Cybersicherheit. Unzureichendes Budget und Ressourcen sorgen dafür, dass sich die Teams machtlos fühlen, wenn es darum geht, das Unternehmen vor einer steigenden Flut von Risiken zu schützen."

Der CSO empfiehlt Führungskräften, Zeit zu investieren, um sich mit ihren Teams abzustimmen: "Ein gegenseitiges Verständnis zwischen den technischen Teams und ihren Führungskräften zu entwickeln und aufrechtzuerhalten kann dabei helfen, Reibungen zwischen den Abteilungen zu reduzieren und letztlich die Gefahr für Stress und Burnout zu mindern."

5. LifeOps implementieren

Ronak Rahman, Developer Relations Manager bei Quali, ermuntert Tech-Profis dazu, sich auf ihre individuellen Lebensziele zu konzentrieren: "Ein sinnhaftes, erfülltes Leben und gute Gesundheit ermöglichen es DevOps-Praktikern, ihre Akkus aufzufüllen und ihr Engagement und ihre Kreativität in allen Lebensaspekten zu fördern."

Dabei müsse es nicht überwältigend sein, langfristige Ziele und eine Mission festzulegen. Rahman schlägt vor, dabei auf Aktivitäten mit persönlichem Fokus zu setzen: "Schwimmen oder Yoga ermöglichen es mir, abzuschalten." Zu meinen persönlichen Aktivitäten in diesem Bereich gehören zum Beispiel auch Radfahren, Wandern, Kochen und lange Spaziergänge.

Eine Technologie-Karriere bringt viele Vorteile - ist aber dennoch kein Zuckerschlecken. Um Stress abzubauen und Burnout zu vermeiden, ist vor allem die Fähigkeit hilfreich, zu erkennen, wann eine Pause nötig ist. (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.