iOS 17

5 kleine Funktionen, die einen großen Unterschied machen

06.05.2023
Von 
Davide Price schreibt für unsere US-Schwesterpublikation Macworld.com.
Mit iOS 17 erhält Ihr iPhone in diesem Herbst einige wichtige Änderungen.
Allem Anschein nach wird iOS 17 nicht der große Wurf. Wegen der vielen kleinen Verbesserungen lohnt sich jedoch das Update.
Allem Anschein nach wird iOS 17 nicht der große Wurf. Wegen der vielen kleinen Verbesserungen lohnt sich jedoch das Update.

Gerüchten zufolge werden die neuen Funktionen für das iPhone in diesem Jahr etwas bescheidener ausfallen. Die Entwicklungsarbeit am Mixed-Reality-Headset des Unternehmens soll so viele Ingenieure gebunden haben, dass das Projekt iOS 17 zurückgeschraubt werden musste. Mehrere Experten haben davor gewarnt, dass es zwar einige kleinere neue Funktionen geben wird, aber keine "sensationelle Verbesserung", um die sich ein Event drehen könnte, wie der anpassbare Sperrbildschirm von iOS 16.

Aber das ist keine Katastrophe. Weder für Apple, das den größten Teil der Veranstaltung damit verbringen wird, über das Headset zu sprechen, noch für iPhone-Besitzer, die trotzdem ein großartiges Update erhalten werden. Denn der wahre Wert eines iOS-Updates liegt nicht in einer populären Top-Funktion.

Er ergibt sich vielmehr aus der Summe der kleinen Verbesserungen, die das Gesamterlebnis in vielerlei Hinsicht verbessern. Man kann sogar behaupten, dass sogenannte "Wartungs-Updates" besser für den Benutzer sind, weil sie weniger dazu neigen, Dinge kaputtzumachen und sich auf die kleinen Details konzentrieren, die am wichtigsten sind.

Vor diesem Hintergrund stellen wir Ihnen hier fünf kleinere Änderungen vor, die wir in diesem Jahr erwarten, und erklären, warum sie (vorausgesetzt, die Informationen sind korrekt) das iPhone-Erlebnis verändern werde.

1. Anpassbare App-Mediathek-Ordner

Die in iOS 14 eingeführte App-Mediathek ist ein einziger Screen, der alle Apps auf dem iPhone enthält und nach Kategorien geordnet ist, damit man sie leichter finden kann. Apple hat erkannt, dass es eine optimierte Möglichkeit zur Navigation in iOS braucht, da die Nutzer immer mehr Apps auf immer mehr Bildschirmen installieren und die Möglichkeit fordern, Apps aus der traditionellen Startbildschirmansicht auszublenden.

Die mit iOS 14 eingeführte App-Mediathek hat durchaus "room for improvement".
Die mit iOS 14 eingeführte App-Mediathek hat durchaus "room for improvement".

Die App-Mediathek ist also ein sehr sinnvolles Navigationskonzept, aber die Kategorien lassen zu wünschen übrig. Wenn ich durch meine Sammlung blättere, sehe ich eine Mischung aus Nützlichem (Spiele, Soziale Netzwerke und Musik sind alle selbsterklärend), Fehlerhaftem (z. B. die subtile Unterscheidung zwischen Produktivität & Finanzen und Business und die bizarr weitreichende Kategorie Information & Lesen) und zutiefst Unnützem (Dienstprogramme und der Allzeit-Klassiker Andere).

Ein Gerücht besagt, dass Apple uns mit iOS 17 erlauben wird, unsere eigenen benutzerdefinierten Kategorien zu erstellen. Weitere Details sind spärlich. Bedeutet das einfach, dass wir in der App-Mediathek wie in unseren Home-Bildschirmen einen Ordner erstellen, ihn nach Belieben benennen und ihm manuell Apps hinzufügen können?

Die Stärke des Konzepts besteht ja eigentlich darin, dass Nutzer mit Hunderten von Apps nicht mehr manuell sortieren und organisieren müssen. Wir hoffen also, dass wir mit iOS 17 stattdessen benutzerdefinierte Kategorieregeln erstellen können, die für unsere App-Sammlungen in ihrer Gesamtheit gelten.

2. Bessere Suche

Die Hauptalternative zur App-Mediathek, wenn man viele Apps hat, ist die Navigation über die Suche. Dazu wischen Sie von einem beliebigen Startbildschirm nach unten, um den Spotlight-Bildschirm zu öffnen. auf diesem schlägt Siri verschiedene Apps und Aktionen vor, von denen es glaubt, dass sie von Interesse sein könnten, und auf dem Sie einen Suchbegriff eingeben können, um passende Apps, Kontakte, Fotos, Einstellungen, Webseiten und viele weitere Elemente angezeigt zu bekommen.

Da die App-Mediathek für mich nicht in Frage kommt, navigiere ich mit Spotlight zu einer ganzen Reihe von Apps, die sich nicht für einen Platz auf meinen ersten beiden Startbildschirmen qualifiziert haben. Aber mit iOS 17 wird es anscheinend besser: Der Twitter-Leaker @analyst941 hat behauptet, dass wir mit dem Update eine "stark verbesserte Suche/Spotlight" sehen werden.

Wie bei der neuen App-Mediathek sind Details bisher kaum bekannt, aber so gut Spotlight auch schon ist, es gibt zwei Hauptbereiche, in denen es verbessert werden könnte. Erstens könnte die Suchfunktion selbst besser werden, entweder indem sie Tippfehler besser erkennt (obwohl sie bereits einige erkennt, wie z. B. "Speil" als eine Verwechslung von "Spiel") oder indem sie weiß, dass sie innerhalb von Apps wie Notizen und Nachrichten sucht, wenn es am relevantesten ist.

Und zweitens könnte die KI hinter den Siri-Vorschlägen verbessert werden, damit sie besser vorhersagen kann, was man in einem bestimmten Moment tun möchte. So oder so wird die Navigationszentrale noch nützlicher werden, und ich kann es kaum erwarten.

3. Kontrollierbares Kontrollzentrum

Niemand mag es, sich durch die Einstellungs-App von iOS zu wühlen, und das Kontrollzentrum ist eine brillante Möglichkeit, diese Mühe zu umgehen und direkt zu den am häufigsten verwendeten Schaltflächen zu springen. Aber das Design ist altbacken, und die Anpassungsmöglichkeiten sind begrenzt. Die obere Hälfte ist in Stein gemeißelt; für die untere Hälfte können Sie aus einer Liste von 23 zusätzlichen Steuerelementen wählen. Das alles könnte sich in iOS 17 ändern.

Das iPhone Kontrollzentrum hat sich seit 2017 kaum verändert.
Das iPhone Kontrollzentrum hat sich seit 2017 kaum verändert.

Ein anonymer Benutzer des MacRumors-Forums mit einer erfolgreichen Vorhersage aus der Vergangenheit geht davon aus, dass Apple das Kontrollzentrum im Jahr 2023 überarbeiten wird, und dass dies so bedeutend sein wird, dass es ein Highlight der iOS-17-Ankündigung würde.

4. Fokussierter Fokus

Apple hat in den letzten Jahren eine überraschende "Nutze dein iPhone weniger"-Strategie verfolgt und seine Kunden dazu angehalten, ihre Bildschirmzeit einzuschränken und Ablenkungen beim Schlafen, Arbeiten, Trainieren und vor allem beim Autofahren zu reduzieren. Ein wichtiger Teil dieser bewundernswerten Bemühungen sind die Fokus-Modi des iPhones, mit denen man Benachrichtigungen, automatische Antworten und sogar das Layout des Start- und Sperrbildschirms genau so einstellen kann, damit Ihre Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit gerichtet ist.

Ab iOS 16 gibt es vier voreingestellte Fokus-Modi - Autofahren, Fitness, Schlafen und Arbeit - sowie den Allzweckmodus "Nicht stören". Sie können jeden dieser Modi anpassen und Ihren eigenen persönlichen Modus mit einer separaten Reihe von Optionen einrichten, was Fokus zu einem beeindruckend leistungsstarken Werkzeug macht. Aber Apple ist am besten, wenn es Ihnen die Arbeit abnimmt, und wir freuen uns auf die zusätzlichen vorgefertigten Fokus-Filter, die laut Quellen in iOS 17 hinzugefügt werden sollen.

Ich würde gerne einen Trinkmodus vorschlagen, der verhindert, dass man Nachrichten an ausgewählte "gefährliche" Kontakte sendet, der Kontaktdaten von Taxis und Pizzarestaurants einblendet und der am nächsten Morgen automatisch die Helligkeit und Lautstärke reduziert.

5. Präzise Taschenlampenfunktion

Aktivieren Sie Taschenlampe des iPhones mit einem Fingertipp im Kontrollzentrum, und sie ist entweder an oder aus. Power-User werden jedoch wissen, dass man das Symbol lange drücken kann, um es zu einer einstellbaren Taschenlampe mit vier Helligkeitsstufen zu erweitern.

Aber wer gibt sich schon mit vier mickrigen Helligkeitsstufen zufrieden? Ich nicht! Ich will die "stufenlos einstellbare Taschenlampenhelligkeit", die laut einer Weibo-Quelle in iOS 17 angeboten werden soll. Ein echter Wendepunkt.

Und was ist mit Sideloading?

Ich bin ein bisschen sarkastisch, was die stufenlos regelbare Taschenlampe angeht, die für eine sehr kleine Minderheit von Nutzern häufig und für den Rest von uns nur sehr selten nützlich sein wird. Aber ich wette, sie ist bedeutender als Sideloading.

Sideloading bedeutet, dass der Besitzer eines Smartphones Software über nicht offizielle Kanäle installiert, im Falle von iOS also über eine andere Quelle als den App Store von Apple. Zurzeit muss das iPhone dafür gejailbreakt werden, ein relativ technischer und wohl auch riskanter Prozess, der wahrscheinlich zum Erlöschen der Garantie führt und, wenn man nicht aufpasst, dazu führen kann, dass Malware auf dem Gerät landet. Doch all das wird sich mit der Einführung von iOS 17 ändern.

Aufgrund von politischem, rechtlichem und PR-Druck wird erwartet, dass Apple das iPhone noch in diesem Jahr öffnet und App-Stores von Drittanbietern zulässt - jedoch nur in Europa. Das ist dennoch ein bedeutsames Zugeständnis eines Unternehmens, das sich zunehmend Vorwürfen wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens ausgesetzt sieht. Auf Unternehmensebene wäre dies ein großer Schritt, aber für den durchschnittlichen iPhone-Besitzer, so vermute ich, wird sich dadurch nur wenig ändern.

Das Problem ist, dass Apple eher daran interessiert ist, dass der Prozess schlecht funktioniert, um die Einnahmen über den offiziellen Store nicht zu schädigen. Und so, wie das Selbst-Reparatur-Programm, von dem Apple offenbar nicht will, dass man es benutzt, einfach nur kompliziert und teuer ist, wird das Sideloading mit Sicherheit so klobig und unintuitiv sein, wie Apple es nur machen kann.

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass iPhone-Besitzer, die an ein reibungsloses, einfaches und benutzerfreundliches Erlebnis gewöhnt sind, es entweder ganz vermeiden oder es einmal ausprobieren und es dann wieder sein lassen. Viele werden sogar nie erfahren, dass es möglich ist.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Macworld.com und wurde aus dem Englischen übersetzt. (Macwelt)