First Look des Galaxy-Note-Rivalen

5,5-Zoll-Smartphone LG Optimus G Pro kommt nach Deutschland

31.07.2013
Von Gudrun Kosche
Noch Ende Juli bringt LG das Riesen-Smartphone Optimus G Pro zum Preis von 599 Euro auf den deutschen Markt – wir haben bereits einen Blick darauf geworfen.
LG platziert das Optimus Pro als direkten Konkurrenten des Galaxy Note von Samsung.
LG platziert das Optimus Pro als direkten Konkurrenten des Galaxy Note von Samsung.
Foto: LG Electronics

Die Konkurrenz in die Tasche stecken will LG mit dem neuen Smartphone Optimus G Pro, das diese Woche auf den deutschen Markt kommt. Das Handy selbst jedoch in die Tasche zu stecken, dürfte weitaus schwieriger sein. Denn mit seinen für das Auge komfortablen 5,5 Zoll passt es nicht in die Hosentasche.

Die Anzugjacke sollte Mann also schon anhaben, wenn er das Pro mit sich führen will - oder eine Begleiterin mit Handtasche dabei haben. So sind es denn in LG´s Heimatland Korea, wo das Handy schon im Februar dieses Jahres auf den Markt kam, vor allem die Frauen, die mit dem neuen Device gesichtet werden.

Und dort, im fernen Korea, läuft das Handy "wie geschnitten Brot", sagt Christof Fromm, Senior Product Marketing Manager für den Bereich Mobile Communication bei der LG Electronics Deutschland GmbH. Die Verkaufszahlen des Optimus G Pro können sich Fromm zufolge mit über einer Million verkaufter Exemplare bis Juni durchaus sehen lassen. Auch in USA sei das Roll-out im Mai Unternehmensangaben zufolge gut angelaufen.

Hierzulande kämpft LG mit HTC und Sony "um einen stabilen dritten Platz", so Fromm, hinter den Platzhirschen Apple und Samsung. Der Durchbruch könnte mit dem neuen Wunderding kommen. Die Chancen dafür stehen mit einem Verkaufspreis von 599,- Euro nicht schlecht. Denn was der Verbraucher dafür kriegt, ist sein Geld durchaus wert.

Was dieses Handy alles kann

Der 5,5-Zoll-Bildschirm überzeugt nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch gestochen scharfe Bilder - möglich durch eine Auflösung von 1920 mal 1080 Pixeln (400dpi) und die In-Plane-Switching (IPS)-Technologie. Und das ist gerade für die vielen visuellen Gags so komfortabel, die das neue Optimus G Pro bietet: Mit der VuTalk-Funktion (benannt nach der Smartphone-Serie "Vu", bei der LG dieses Feature erstmals eingebaut hat) etwa kann der User während eines Telefonats live auf dem Bildschirm Inhalte austauschen und gemeinsam bearbeiten.

Die Kamera-Features sind insgesamt sehr vielseitig: Die Full HD-Objektive mit 13 Megapixeln auf der Rückseite und 2,1 Megapixeln auf der Vorderseite können mit der Dual-Recording-Funktion sogar gleichzeitig eingesetzt werden. So nimmt man nicht nur das Geschehen um einen herum auf, sondern auch die eigene Reaktion darauf, eingeblendet als keines Bild rechts unten inmitten des Hauptmotivs.

Alle aufgenommenen Bilder und Videos können direkt auf dem Smartphone, das mit einem 1,7 GHz-Prozessor und einem 2 GB-Arbeitsspeicher ausgestattet ist, bearbeitet werden. So fügt der Optimus G Pro einzeln aufgenommene Videos automatisch zum kompletten Film zusammen. Lästiges Editieren ist damit passé.

Konvergenz bis ins Wohnzimmer

Das Optimus G Pro kann außerdem sogar Fernbedienung! Möglich macht dies der eingebaute Infrarotsensor. Der Anwender muss lediglich das Gerät, das er damit steuern will, in den Einstellungen des Handys festlegen, und schon kann´s losgehen - vorausgesetzt, der angewählte Fernseher, die Hi-Fi- oder die Klimaanlage gehören zu den gängigen Marken unserer Zeit - zum Beispiel, aber nicht nur, LG!

Dass der koreanische Konzern eine Fernbedienungsfunktion in seine Handys einbaut, verwundert im Grunde nicht - das liegt ja bei LG als Hersteller von Haus- und Unterhaltungselektronik, insbesondere von Fernsehern, nahezu schon auf der Hand. So sorgt das Optimus G Pro nicht nur für die Konvergenz des Mobile Device im Bereich der Haustechnik des Endverbrauchers, sondern auch für Synergieeffekte innerhalb von LG.

Genügend Saft dank Riesen-Akku

Für all diese Leistungen braucht es natürlich ein leistungsfähiges Akku! Und daran hat der 45-Milliarden-Dollar-Konzern viel herumgebastelt. Das 3,140 mAh-Akku ist mit der SiO+ Technologie ausgestattet, einer aktualisierten Version der eigens von LG entwickelten Silizium-Monoxid Anode-Technologie. Mit genauen Zahlen, inwieweit sich die Performance gegenüber den Wettbewerbern damit steigert, tut sich Fromm zwar etwas schwer. Immerhin: Dem Manager zufolge bringt der LG-Akku acht Prozent mehr Leistung pro Volumen, also in Bezug zur Batteriegröße gesehen. Und es verträgt 30 mehr Ladezyklen als üblich, bevor die ersten Materialermüdungen beginnen.

Das Optimus G Pro ist mit Android 4.1 ("Jelly Bean") ausgestattet, besitzt einen 1,7 Gigahertz schnellen Snapdragen-600-Prozessor mit vier Kernen und scheint auch sonst für alle Eventualitäten ausgerüstet - es funktioniert auch in LTE-Netzen mit bis zu 100 Mbit/s (4G) oder in HSPA+ Netzen mit bis zu 42 Mbit/s (3G). Doch die sind noch nicht überall verfügbar. Demo-Effekte, was das Super-Phablet (Phone und Tablet in Einem) so alles kann, verpuffen auf diese Weise selbst im globalen München, wo das neue Smartphone präsentiert wurde, mitunter schnöde. (mb)