Grenzschutz mit Terminal

40 Prozent besser gegriffen

06.06.1975

AACHEN - Vierzig Prozent mehr Grenzgänger wurden im Bereich

Aachen "aufgegriffen", seitdem der Bundesgrenzschutz dort mit einem Terminal an den "Fahndungscomputer" des Bundeskriminalamtes angeschlossen ist. Der Vorsteher des Grenzschutzamtes Aachen, Heinz Thyssen: "Die Hälfte der Aufgriffe im ersten Vierteljahr 1975 wäre nach der alten Methode überhaupt nicht möglich gewesen." Unter diesem Gesichtspunkt hat sich die Investition seines Erachtens bereits bezahlt gemacht - obwohl der Erfolg nach der Anlaufzeit mit einigen unvermeidlichen Pannen noch größer werden müßte.

Schluß mit dem Fahndungswälzer

Im elektronischen Fahndungsnetz bleiben nicht nur Personen hängen: in Wiesbaden sind nicht nur die Personen gespeichert, die auf der Fahndungsliste stehen, sondern auch die Kennzeichen gestohlener Autos. Wenn am Terminal ein Name oder Kfz-Kennzeichen eingegeben wird, erscheint kurz darauf die Angabe, ob die Person oder das Auto gesucht wird. Dicke Fahndungsbücher müssen jetzt nicht mehr gewälzt werden.

Eines ist allerdings immer noch Gefühlssache: wieviel der jährlich die Grenze der Bundesrepublik bei Aachen passierenden fünfzehn Millionen Menschen samt ihren Autos einem der Bundesgrenzschützer als so verdächtig auffallen, daß er ihretwegen den Computer befragt. -py