3GSM: Microsoft stellt Windows Mobile 6 vor

08.02.2007
Auf der 3GSM in Barcelona kündigt Microsoft nächste Woche die Version 6 seines Smartphone- und Handheld-Betriebssystems "Windows Mobile" an.

Dieses verwendet weiterhin Windows CE 5 als Kern und soll damit vollständig kompatibel zu Anwendungen der aktuellen Version 5 sein. Erste Geräte mit Windows Mobile 6 könnten im Frühjahr erscheinen, die meisten WM6-Neuheiten dürften aber erst im zweiten Halbjahr auf den Markt kommen.

Zu den Neuerungen des unter dem Codenamen "Crossbow" entwickelten Betriebssystems gehört eine Suchfunktion mit Autovervollständigung - der Nutzer gibt die ersten Buchstaben ein, das Gerät zeigt anschließend alle passenden Ergebnisse aus Nachrichtenbetreffs, Kontakten oder gespeicherten Songs an. Außerdem wird nun HTML-E-Mail unterstützt; dafür muss im Backend allerdings die aktuelle Exchange-Version 2007 werkeln. Windows Mobile 6 kommt außerdem mit Integration für Windows Live Messenger und Mail.

Die weiterhin mitgelieferten abgespeckten Office-Progrämmchen können allerdings noch nicht das neue XML-Dateiformat Office Open XML von Office 2007 lesen. Unterstützung dafür will Microsoft im Sommer nachreichen.

Unter der Haube wird das neue Windows Mobile auch Internet-Telefonie (Voice over IP, kurz VoIP) unterstützen. Allerdings liefert Microsoft keine entsprechende Software für Endnutzer mit, sondern überlässt dies Carriern und Geräteherstellern. "Ich würde mich nicht wundern, wenn es hier in den nächsten zwölf Monaten einige Partner-Ankündigungen gäbe", sagt John O'Rourke, General Manager der Microsoft-Sparte Mobile and Embedded Devices.

In punkto Sicherheit ermöglicht WM6 nun auch die verschlüsselte Speicherung von Daten auf Speicherkarten. Unternehmen können zudem via Policy den regelmäßigen Wechsel des Passworts und eine bestimmte Stärke desselben erzwingen.

Dazu kommen noch neue Namen: Die bisherige "Pocket PC Phone Edition" für Touchscreens heißt künftig "Windows Mobile Professional". Aus der rein tastenbedienten "Smartphone Edition" wird "Windows Mobile Standard". Als dritte Variante gibt es noch die "Classic Edition" für Windows-Mobile-Geräte ohne Telefonie, deren Marktanteil allerdings immer weiter zurückgeht.

Längerfristig will Microsoft die historisch separaten Codebasen von Pocket PC und Smartphone zusammenführen. Das wird aber frühestens mit der (über)nächsten Windows-Mobile-Version auf Basis von Windows CE 6 geschehen, die dann Anwendungsentwicklern das Leben deutlich leichter machen könnte. (tc)