3GSM: Man geht nicht mehr in die Arbeit

14.02.2007
Mit dem Siegeszug der mobilen Technologien kommen laut Cisco Vice President Jeff Spagnola auf die IT-Verantwortlichen neue Herausforderungen zu.

Mit der provokanten These, dass "man nicht mehr in die Arbeit gehe, sondern Arbeit mittlerweile an jedem Ort und zu jeder Zeit stattfindet", verdeutlichte Cisco VP Spagnola auf der 3GSM im Rahmen eines Mobile-IP-Roundtables die Auswirkungen der modernen Mobilfunktechnologien auf die Arbeitswelt. Angesichts von IMS, UMA, Wimax, HSDPA und mobilen Endgeräten, die mittlerweile das Leistungsvermögen eines PCs beziehungsweise Notebooks erreichten, würden die Mitarbeiter immer flexibler.

Diese Mobilität stellt allerdings die IT-Verantwortlichen, so John McCalla, CTO bei Bluestreak einem Anbieter von IPTV, vor neue Herausforderungen: "Dadurch, dass die unterschiedlichsten Netze auf IP-Basis miteinander verknüpft werden, etwa Festnetz und Mobilfunk, verlieren wir einen Teil der Sicherheit, die wir früher per se durch die physikalisch getrennten Netze hatten". Ein Punkt, den auch Lorcan Burke, CEO von Adaptive Mobile sieht. Allerdings warnt er davor, "in den negativen Hype zu verfallen, den einige Enterprise-Security-Hersteller in Sachen Mobility betreiben, denn das hilft niemandem". Vielmehr sollten sich alle Beteiligten verdeutlichen, dass Sicherheit im mobilen Berich zwei Facetten hat, denn der Handy-Benutzer ist sowohl Consumer als auch professioneller User. Für die Administratoren besteht laut Spagnola die Herausforderung darin, einerseits die von den Unternehmenrichtlinien geforderten Sicherheitpolicies wie VPNs etc. auf dem Endgerät durchzusetzen, anderseits "dem Benutzer in seiner Freizeit als Consumer die Erkundung des Wilden Westens der IP-Welt zu ermöglichen."

Gerade im Conusmer-Bereich sieht Cisco-Manager Spagnola unter anderem die Carrier gefordert, denn "die jüngere Generation benutzt die Technik so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen, sie interessiert sich nicht für Schlagwörter wie HSDPA und Co." Eine Erfahrung die Cisco laut Spagnola bereits am eigenen Leibe erfuhr. So würden 80 Prozent der Access-Point der Consumer-Tochter Linksys mit der serienmäßigen Passwort betrieben.

Angesichts dieser Erfahrungen glaubt Nokia-Manager Dave Grannan, dass das Thema Device-Management auch im Consumer-Umfeld ein Thema sein sollte, damit ein Carrier beim Verlust eines Endgerätes die Daten auf diesem löschen kann. Sollten die Benutzer nicht zu einem höheren Sicherheitsbewusstsein finden und die Anbieter entsprechende Verfahren offerienen, dann bleibt wohl - und darin waren sich die Diskutanten einig - nur der Weg den Japan 2006 einschlug: Dort müssen Unternehmen und Endbenutzer eine Strafe von 300.000 Yen bezahlen, wenn sie ein Mobiltetelefon verlieren und auf diese Weise die persönlichen Daten Dritter in fremde Hände gelangen. (hi)