Neue Superstacks, Zusatzmodule und Netzadapter

3Com setzt auf die Gigabit-Ethernet-Karte

19.10.2001
MÜNCHEN (CW) - Bahn frei für das Turbo-Ethernet: Mit neuen Switches, Erweiterungsmodulen und Adapterkarten erweitert 3Com sein Portfolio an Netzlösungen für den Unternehmenseinsatz.

3Com scheint aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben. Nach dem gescheiterten Versuch, mit Webcams, Internet-Radio und anderen Produkten in das Geschäft mit Privatkunden einzusteigen, konzentriert sich der Hersteller jetzt wieder auf seine eigentliche Stärke: Produkte für den Einsatz in Unternehmensnetzen.

Professionelle Anwender finden bei 3Com Lösungen für klassische und fortgeschrittene Zugangstechnologien, vor allem aber für die Infrastruktur von lokalen Netzen. Das Portfolio erstreckt sich dabei von Network Inferface Cards (NICs) für sämtliche Ethernet-Technologien über Produkte für Funk-LANs bis hin zu IP-Telefonie-Lösungen und Switching-Plattformen.

Historisch gesehen war 3Com schon immer eine Ethernet-Company, und so verwundert es wenig, wenn der Hersteller jetzt auch bei Gigabit Ethernet eine führende Rolle spielen will. Mit einer ganzen Reihe neuer Produkte erweitert die Company ihr Portfolio in diesem Bereich.

Jaguar insideDazu gehören die beiden stapelbaren Switches "4924" und "4950" (siehe Foto) der "Superstack-3"-Reihe. Die Geräte basieren auf dem hochintegrierten "Jaguar"-Chipsatz, den 3Coms Asic-Spezialisten (Asic = Application Specific Integrated Circuit) in Europa entwickelt haben. Dieses Bauteil ist laut Hersteller aufgrund seiner hochintegrierten, nicht-blockierenden Architektur in der Lage, Daten auf den Layern 3, 4 und 7 mit einer Geschwindigkeit von bis zu 56 Gbit/s zu switchen.

Der 4924 verfügt über 24 kombinierte 10/100/1000-Autosensing-Ports und besitzt zusätzlich einen Erweiterungs-Slot. Der gößere Bruder 4950 hat nur zwölf 10/100/1000-Steckplätze, die werden jedoch ergänzt durch sechs 1000Base-SX-Ports, sechs freie Gigabit-Interface-Converter- (GBIC-)Slots sowie einen zusätzlichen Erweiterungsschacht. Unternehmen haben somit ausreichend Möglichkeit, die Geräte später ihren wachsenden Bedürfnissen anzupassen. Der 4924 erscheint noch im Oktober zu einem Preis von rund 10000 Dollar, der 4950 wird ab November für rund 14000 Dollar zu haben sein.

Mit dem Erscheinen der Geräte ist zudem eine neue Version der Switching-Software für die 4900er Familie verfügbar. Version 2.0 bringt volle Layer-3-Funktionalität, die Unterstützung von virtuellen LANs (VLANs) sowie die Möglichkeit, bestimmte Datenströme auf Basis von DiffServ Code Points (DiffServ = Differentiated Services) zu priorisieren. Das Update gilt auch für bereits ausgelieferte, frühere Superstack-3-Geräte. Deren Besitzer können die Firmware kostenlos über das Internet herunterladen und installieren.

Gigabit über Kupfer und Glas3Com erweitert auch die Palette der verfügbaren Gigabit-Erweiterungsmodule für die 4900-Familie um vier neue Produkte. Damit haben Kunden erweiterte Wahlmöglichkeiten, welches Medium sie als Grundlage für Gigabit Ethernet nutzen wollen. Ob Kupfer, Single- oder Multimode-Glasfaser - der Hersteller bietet für jede Variante eine entsprechende Komponente.

Neuerungen gibt es auch im Bereich der modularen Switches der Superstack-3-Reihe. 3Com bietet die Modelle "4005" und "4007" jetzt in einer vorkonfigurierten Basis- beziehungsweise Starter-Version an. So ist der 4005 wahlweise mit zehn 1000Base-T- oder zehn 1000Base-SX-Ports ausgestattet zu haben. Außerdem erscheinen auch für diese Geräte Mitte/Ende November neue Gigabit-Erweiterungskarten.

Auf das Turbo-Ethernet setzt 3Com auch bei seinen ab November verfügbaren Server-NICs. Der Hersteller erweitert sein Angebot in diesem Segment um zwei Adapter, die Gigabit-Ethernet-Übertragungen sowohl über Kupfer ("3C996B-T") als auch Glasfaser ("3C996-SX") ermöglichen. Sie sind auf hohe Verfügbarkeit ausgelegt: Beim Einsatz von zwei oder mehr solcher Karten in einem Server brechen Datentransfers beim Ausfall einer Karte nicht ab, sondern werden sofort von einer anderen Karte übernommen. Außerdem sind sie mit Funktionen ausgestattet, die eine Verteilung der Last über mehrere Karten hinweg erlauben. Das soll verhindern, dass am Server ein Bottleneck entsteht.