Netzwerkbranche unter Druck

3Com entlässt 1200 Mitarbeiter

02.03.2001
MÜNCHEN (CW) - Schon im Dezember hatte 3Com-Chef Bruce Claflin umfassende Einsparungen von etwa 250 Millionen Dollar im Jahr angekündigt. Vor diesem Hintergrund kam die Entlassung von 1200 Mitarbeitern nicht überraschend.

Noch im Januar hat sich die Deutschland-Zentrale von 3Com in München gegen Presseberichte verwehrt, dass die anvisierte Kostenreduktion zwangsläufig zu Entlassungen führen werde. Nun hoffen die Netzwerker erneut, dass sie in der deutschen Niederlassung verschont bleiben. Laut Geschäftsführer Thomas Peters betreibe man ein "erfolgreiches Business" und rechne darum nicht mit lokalen Auswirkungen. In den USA hingegen kommt der erneute Stellenabbau bei 3Com alles andere als überraschend. Nach der Aufgabe des Großkundengeschäfts und der Abspaltung der Palm-Division im Jahr 2000 hat der Netzwerker enorme Probleme, in die Gewinnzone zurückzukehren.

Dazu kommt laut Claflin die verlangsamte US-Konjunktur. So haben Kunden Aufträge verschoben oder ganz gestrichen. Für Analysten ist der Schritt 3Coms ein weiteres Anzeichen für den schwierigen Zustand der Branche, nachdem schon Nortel und Cisco mit Entlassungen beziehungsweise Gewinnwarnungen Schlagzeilen machten.