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39,2 Millionen Dollar: MCI-Chef Capellas winkt saftige Belohnung

02.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Chef des US-Carriers MCI, Michael Capellas, wird für seinen Einsatz in den vergangenen knapp drei Jahren fürstlich entlohnt: Der 51-jährige Manager hat Anspruch auf eine Abfindung in Höhe von 39,2 Millionen Dollar, wenn er - wie erwartet - das Unternehmen nach dem 8,4 Milliarden Dollar schweren Merger mit dem Konkurrenten Verizon verlässt. Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, setzt sich der goldene Fallschirm aus 11,3 Millionen Dollar Gehalt und Prämien sowie einem Aktienpaket im Wert von 18,5 Millionen Dollar zusammen. Zusätzlich erstattet MCI noch die für das Abschiedsgeschenk anfallenden Steuern in Höhe von 9,4 Millionen Dollar.

Der frühere Compaq-CEO hatte Anfang 2003 bei dem damals nach einem Bilanzbetrug über elf Milliarden Dollar insolventen Vorgängerunternehmen Worldcom angeheuert. Ihm ist es zu großen Teilen zuzurechnen, dass der Konzern aus der Zahlungsunfähigkeit herausgeführt und finanziell wieder auf Kurs sowie an die Börse gebracht wurde. Als Höhepunkt des Turnarounds gelang es Capellas, der bereits beim Zusammenschluss von HP und Compaq mitgeholfen hatte, MCI für 8,4 Milliarden Dollar an Verizon zu verkaufen.

Auch anderen Managern des Carriers winkt eine saftige Abfindung: Laut SEC-Mitteilung hat Finanzchef Robert Blakely bei einem Ausscheiden Anspruch auf knapp zehn Millionen Dollar. Die Rechtsberaterin von MCI soll 8,5 Millionen, der US-Vertriebschef nahezu elf Millionen Dollar erhalten.

Für andere Beteiligte geht das Kapitel MCI weniger glücklich zu Ende: Die Hauptverantwortlichen für den Betrugsskandal wurden angeklagt und schuldig gesprochen. Firmengründer und Ex-CEO Bernard Ebbers wurde zu 25 Jahren Haft verurteilt, Finanzchef Sullivan muss fünf Jahre hinter Gitter.

Die Aktionäre des 2002 zusammengebrochen Carriers erhalten vermutlich nur eine geringe Entschädigung, da der Großteil der Schadensersatzsummen an die Halter von Worldcom-Anleihen verteilt wird. Außerdem verlieren im Zuge der Übernahme durch Verizon vermutlich Tausende von Mitarbeitern, die die vorangegangenen Restrukturierungen noch heil überstanden hatten, ihren Job. (mb)