32-Bit-Adressierung, Verarbeitungsgeschwindigkeit von 15 MIPS: Vier Hauptspeicher-Kolosse der IBM-H-Serie im Anrollen

22.06.1979

ARMONK/NEW JERSEY - Noch akquiriert IBM bei großen /370-Anwendern mit den 30XX-Zentraleinheiten, schiebt der Marktführer ein dickes Auftragspolster mit diesen Maschinen vor sich her. Doch langsam bereitet IBM den Generationswechsel auch im Jumbo-Bereich vor: Die "H"-Serie ist im Anrollen.

So erwarten amerikanische Branchen-Insider, daß der Marktführer in den ersten Monaten des kommenden Jahres eine neue Großrechner-Famile ankündigt, die IBM-intern unter dem Code-Namen "H"-Serie (H für "high-end") geführt wird. Wie die CW-Schwesternpublikation "Computerworld" unter Bezugnahme auf "verläßliche" Industrie-Quellen berichtet, soll sich die "H"-Serie durch "gewaltige" Hauptspeicher-Kapazitäten, ein "sensationell" niedriges Preis-/Leistungsverhältnis sowie ein neues Adressierungs-Schema auszeichnen. Dem Vernehmen nach sollen die "H"-Systeme (insgesamt vier befinden sich nach Computerworld-Angaben in der Pipeline) "von oben nach unten" angekündigt werden: Die größte Maschine zuerst, dann nach und nach die kleineren. Fünf Monate nach der Vorstellung der "E"-Serie (E für "entry") bereitet IBM überdies die Ankündigung weiterer 4300-Systeme vor, heißt es. So steht ein Modell 4336, leistungsmäßig angesiedelt zwischen der 4331 und der 4341, offenbar kurz vor der Markteinführung. Ein System der 4341-Plus-Klasse, das den 3031/3032-Leistungsbereich überlappt, soll 1980 folgen.

Bei den "H"-Systemen soll es sich um Maschinen mit "enormen" Verarbeitungsleistungen handeln - man spricht von 15 MIPS (Millionen Instruktionen pro Sekunde). Dagegen nimmt sich beispielsweise das Top-of-the-line-Modell der Serie 30XX, die 3033, mit einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von 5 MIPS geradezu langsam aus.

Aber auch bei der Hauptspeicher-Größe will es IBM nicht mit Halbheiten bewenden lassen - lag das Maximum bis her bei 16 MB (3033), so soll sich das größte "H"-Modell auf 96 MB ausbauen lassen. Um dies zu erreichen, muß IBM von der bisherigen Adressierungstechnik (24 Bit) abgehen, die dem Hauptspeicherausbau Grenzen setzte (maximal 16 MB). Die"H"-Serie soll deshalb mit 32Bit-Adressen arbeiten.