Evolution der Sierra bis in die 90er Jahre:

3090 wird durch Summit nicht abgelöst

12.02.1988

CHICAGO (IDG) - Unbeschadet der weit fortgeschrittenen Entwicklungsarbeiten am Summit-Projekt scheint den Großrechnern der 3090-Klasse noch ein langes Leben und eine Reihe von Produktverbesserungen bevorzustehen.

Zu dieser Erkenntnis kommt William S. Husband, Chef der US-amerikanischen Leasingfirma Meridian Group. Nach seinen Informationen wird Summit als Hochleistungssystem mit einer geschätzten Leistung von 200 Mips lediglich die oberen 10 bis 15 Prozent der heutigen 3090-Anwender ansprechen. Besonders die kleineren Maschinen dieser Baureihe seien durch das Summit-Projekt nicht tangiert. Die 3090-Serie werde jedoch in den nächsten Jahren drastische Umgestaltungen erfahren. So sei Mitte der neunziger Jahre mit einer Fehlertoleranz zu rechnen, wie sie heute lediglich die auf Ausfallsicherheit gezüchtete Baureihe /88 aufweise.

Die wichtigsten Änderungen seien jedoch bei den Kanalverbindungen zu erwarten. Glasfasertechnik werde hier Datenraten von bis zu 9 Megabyte je Sekunde ermöglichen. Ein separater I/O-Prozessor werde dann den gemeinsamen Zugriff auf Festplatten durch verschiedenartige Rechner mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ermöglichen, von der 4381 - bis dahin auf eine Leistung getrimmt, die über derjenigen der kleineren 3090-Modelle von heute liege - bis zu Einplatzsystemen wie PS/2 oder deren mögliche Nachfolger.

Die Modellpolitik von Big Blue sei im allgemeinen darauf ausgerichtet, profitable Produktfamilien nicht durch Neuentwicklungen obsolet werden zu lassen. "IBM mag in den Labors technisch vorne liegen", äußerte der Meridian-Boß, "aber bei der Markteinführung neuer Produkte kann man das nicht sagen. Vielleicht ändert sich das, wenn sie einmal auf ihre Umsatzeinbrüche der vergangenen Jahre reagieren".