T-Systems

3000 Jobs weg, Kündigungsschutz bis 2012

13.08.2009
Der Weg für den Abbau von 3000 Arbeitsplätzen bei der Telekom-Großkundensparte T-Systems ist frei, dafür wurde ein Kündigungsschutz bis Mitte 2012 vereinbart.

Darauf einigten sich die Deutsche Telekom und die Arbeitnehmervertreter, wie sie am Mittwoch mitteilten. Die 3000 Arbeitsplätze sollen in Deutschland in diesem und im kommenden Jahr gestrichen werden. Ziel des Betriebsrates sei es in erster Linie gewesen, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, sagte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats bei T-Systems, Hans-Jürgen Kallmeier. Der Bundesvorstand der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Lothar Schröder, bezeichnete die Einigung zum Kündigungsschutz als "in der IT-Branche bisher einmalig".

Die T-Systems-Zentrale in Frankfurt
Die T-Systems-Zentrale in Frankfurt
Foto: Telekom AG

T-Systems kämpft seit Jahren mit sinkenden Umsätzen vor allem in Deutschland und strich in der Vergangenheit tausende Stellen. So soll sich die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland allein in diesem Jahr von rund 27.000 auf 25.500 verringern. Wie viele Mitarbeiter das Unternehmen allerdings tatsächlich verließen, sei schwer zu sagen, da mit großen Outsourcing-Aufträgen wie zuletzt von MAN und Linde gleichzeitig neue Mitarbeiter hinzukämen, sagte T-Systems-Personalchef Matthias Schuster. Auch wie viel der Umbau kosten wird und an welchen Standorten in Deutschland die Stellen gestrichen werden, konnte Schuster noch nicht sagen.

Im Ausland ist die Situation anders: Nach der heutigen Rechnung könnte es sein, dass dort im kommenden Jahr 2000 Stellen aufgebaut werden - je nach Auftragslage, sagte Schuster. Das Geschäft von T-Systems litt in den vergangenen Quartalen vor allem im Inland, während der internationale Umsatz stieg. Insgesamt beschäftigte die Sparte im In- und Ausland zuletzt rund 45.000 Mitarbeiter.

Für die betroffenen Mitarbeiter in Deutschland verständigten sich beide Seiten nun auf eine Palette freiwilliger Instrumente. Neben Abfindungsprogrammen und schon geltenden Regelungen zum Vorruhestand oder zur Altersteilzeit sollen freie Mitarbeiter durch Festangestellte ersetzt werden, außerdem will T-Systems ihre Mitarbeiter bei der Suche nach einer neuen Stelle unterstützen. Die bis Ende des Jahres übriggebliebenen Mitarbeiter können in einer Transfergesellschaft mindestens für zwölf Monate weiter beschäftigt werden. Diese will T-Systems gemeinsam mit Vivento, dem Personaldienstleister der Deutschen Telekom einrichten. Allerdings müssen die Betroffenen dann schon auf ihre alten Arbeitsverträge bei T-Systems verzichten. (dpa/tc)