Test: 30-Zoll-LCD-Displays

30-Zoll-LCD-Displays im Vergleich

11.12.2009
Von Christian Möller

Auflösung über alles

NEC stattet seinen Multisync LCD 3090WQXi mit einem kompletten Onscreen-Menü aus, das man per Tasten am unteren und rechten Rand bedient.
NEC stattet seinen Multisync LCD 3090WQXi mit einem kompletten Onscreen-Menü aus, das man per Tasten am unteren und rechten Rand bedient.

Der größte Vorteil von 30-Zöllern liegt in der hohen Pixelanzahl. Mit 2560 mal 1600 Punkten bieten sie 78 Prozent mehr als bei aktuellen 24-Zöllern. Rein rechnerisch ergibt sich eine Auflösung von 101 dpi. Auch dieser Wert liegt höher als bei Apples 24-Zoll-Cinema-LED-Display (94 dpi). Bedienelemente und Schriften erscheinen dadurch etwas kleiner auf dem Bildschirm. Die hohe Auflösung hat jedoch den Vorteil, dass man wesentlich mehr Informationen unterbringt. So ist es beispielsweise kein Problem, die Oberfläche von Final Cut Pro auf dem Display darzustellen und man behält noch Platz für Fenster des Finder oder beispielsweise eine Audiosoftware wie Peak. Profis aus dem Audio/Video-Bereich wissen das schon lange zu schätzen.

Doch auch Privatanwender profitieren von der Pixelanzahl. Die Fenster des E-Mail-Programms, von Safari und einer Tabellenkalkulation oder Textverarbeitung lassen sich problemlos nebeneinander darstellen, ohne dass sie sich überlappen. So behält man stets den Überblick.

Doch es gibt auch Nachteile. Um einen 30-Zöller mit voller Auflösung am Mac zu betreiben, braucht man eine so genannte Dual-Link-Grafikkarte und ein spezielles DVI-Kabel. Während das Kabel den Monitoren meist beiliegt, muss man sich um die passende Grafikkarte selbst kümmern. Fein raus ist, wer einen Power Mac G5 oder einen Mac Pro besitzt. Beim Power Mac kann man passende Grafikkarten nachrüsten, den Mac Pro hat Apple seit der ersten Version schon mit einer Dual-Link-fähigen Grafikkarte ausgeliefert.

Bei einigen aktuellen Macs, beispielsweise bei den Unibody-Macbook-Modellen ab Baujahr Oktober 2008, muss man zusätzlich einen Adapter von Display-Port auf DVI einsetzen. Aber Achtung: Im Apple Store gibt es zwei verschiedene Adapterversionen. Es muss unbedingt der Dual-Link-Adapter sein, der zusätzlich einen USB-Port für die Spannungsversorgung benötigt. Er kostet derzeit 99 Euro.

Keine Unterstützung für Display-Port

Keiner der hier getesteten Monitore bietet den neuen, von Apple bevorzugen Anschlussstandard Display-Port. Display-Port soll vor allem höhere Auflösungen und längere Kabelwege ermöglichen. Die Signale sind aber nicht rückwärtskompatibel zu DVI oder HDMI.

Da Display-Port immer noch nicht vom breiten Markt angenommen wird, wird die Befürchtung laut, Apple habe wieder einmal aufs falsche Pferd gesetzt (wie schon einmal mit ADC).

Gerade bei 30-Zöllern böte die Technik jedoch einen Vorteil, denn per DVI müsste man teure Dual-Link-Eingänge, spezielle Grafikkarten und entsprechende Kabel einsetzen, um die hohe Auflösung zu erreichen. Mit Display-Port könnte man darauf verzichten.