Qualcomm arbeitet mit Hochdruck an der Fertigstellung seines neuen Vorzeige-Chips Snapdragon 820, der im kommenden Jahr in zahlreichen Flaggschiff-Smartphones und -Tablets stecken dürfte. Wie viele Smartphones vom wieder selbst gefertigten Chip angetrieben werden, hat laut der Aussage einer chinesischen Reporterin über Weibo kürzlich Frank Meng, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender von Qualcomm, verraten: Angeblich befinden sich bereits 30 potenzielle Kandidaten für den Snapdragon 820 in der Vorbereitungs- und Designphase. In wie vielen Smartphones am Ende tatsächlich der Highend-Chipsatz von Qualcomm stecken wird, lässt sich deshalb aber noch nicht mit Sicherheit sagen.
Bestes Beispiel aus der Vergangenheit dürfte Samsung sein. Den Koreanern wurde Ende des vergangenen Jahres nachgesagt, sich beim Galaxy S6 gegen den Einsatz des Snapdragon 810 entschieden zu haben, da dieser für die Bauweise des Smartphones zu viel Wärme entwickeln würde - der selbst produzierte Exynos 7420 wurde am Ende der Chip der ersten Wahl. Glaubt man den aktuellen Gerüchten, dann bedeutet das aber keineswegs die Abkehr Samsungs von Qualcomm, vielmehr soll der Hersteller zu einem der Unternehmen zählen, die den Snapdragon 820 derzeit ausgiebig testen und für ihr kommendes Flaggschiff-Smartphone in Betracht ziehen. Weil Samsung angeblich als erster Hersteller die Test-Chips erhalten hat, wird gemunkelt, dass sich die Koreaner auch für einen Teil der Fertigung des Snapdragon 820 verantwortlich zeigen.
Der Snapdragon 820 wird im besonders platzsparenden 14-nm-FinFET-Verfahren hergestellt und anders als der Snapdragon 810 nicht über acht, sondern nur über vier Prozessorkerne nach der eigenen Kryo-Architektur verfügen. Weiterhin sind die neue Adreno 530 GPU, der neue Bildprozessor "Spectra" sowie ein hardwaregestützter Malware-Schutz Bestandteil der neuen Qualcomm-Platine.