Prognose

2010 - bleibt SAP eigenständig?

08.01.2010
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Schafft es SAP, bei allem Konsolidierungsdruck im ITK-Markt auch 2010 ein unabhängiger Anbieter zu bleiben? Wir haben uns bei Analysten umgehört.

Zum neuen Jahr haben wir Marktforschern eine Reihe von Fragen gestellt. Eine davon betrifft SAP: Werden es die Walldorfer schaffen, eigenständig und gesund weiterarbeiten zu können? Hier die Antworten:

Christophe Chalons (PAC): Höchstwahrscheinlich bleibt SAP eigenständig, auch wenn nahezu jedes Unternehmen - selbst unter den Marktführern, wie es das Beispiel EDS gezeigt hat - übernommen werden kann. SAP hat auf jeden Fall die Kapazität, auch langfristig eigenständig zu wachsen. Selbst in der Krise konnte SAP seine Profitabilität halten und damit seine Investitionsfähigkeit behaupten. SAP bleibt im ERP-Markt der klare Marktführer, mit einem nahezu doppelt so hohen Produktumsatz wie der seines wichtigsten Wettbewerbs Oracle. Es bleiben für die Walldorfer immer noch substanzielle Wachstumsmöglichkeiten mit Branchenlösungen, im Mittelstand beispielsweise mit Business ByDesign und in ausgewählten Ländern und Regionen. Jedoch wird die Welt für SAP sicherlich nicht einfacher werden. Das "Brot- und Buttergeschäft", also mit ERP-Software für Großunternehmen, gerät immer mehr unter Druck, während SAP in den Wachstumssegmenten auf zahlreiche spezialisierte Wettbewerber trifft. Vor allem werden die Kämpfe um die beste Integrationsplattform und um das beste SaaS-Modell für die Zukunft der SAP ausschlaggebend sein.