Frauen in der IT- und Elektrobranche

20 Prozent binnen 20 Jahren

10.11.2011
Von Tobias Wendehost
Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) warnt vor dem Mangel an weiblichen Fachkräften und hat nun ein ehrgeiziges Ziel ausgerufen.
Ehrgeizige Ziele des Branchenverbands: 20 Prozent weibliche Mitarbeiter in 20 Jahren.
Ehrgeizige Ziele des Branchenverbands: 20 Prozent weibliche Mitarbeiter in 20 Jahren.
Foto: VDE

Im Wettbewerb um Frauen in Ingenieurs- und IT-Berufen schneiden gerade kleinere und mitteständische Betriebe schlecht ab, lautet das Ergebnis einer Studie des VDEs. Nur rund jeder zehnte kleine Betrieb betreibt danach Frauenförderung und drei Viertel beschäftigen keine Ingenieurin beziehungsweise Informatikerin. Dabei ist das Bild an den Universitäten ein völlig anderes, denn 70 Prozent der Hochschulen bieten frauenspezifische Programme an. Dieser Anteil erhöht sich sogar auf 80 Prozent, wenn es um die Förderung von Studium und Familie geht.

Diese Zahlen spiegeln sich in den Präferenzen der befragten Teilnehmerinnen wieder. So möchte jede dritte Naturwissenschaftlerin in einem Großunternehmen arbeiten, da diese verstärkt auf Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzen. Etwa 50 Prozent sehen ihre Zukunft in einer mittelständischen Firma.

Der VDE fordert aufgrund der Ergebnisse ein verändertes Bewusstsein der Unternehmen im Bezug auf Frauen mit Qualifikationen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). So sollen die Betriebe konsequent auf heterogene Teams setzen und Führungspositionen mit Frauen besetzen. Für den Branchenverband lautet das Ziel, den Frauenanteil in der Elektro- und IT-Industrie binnen 20 Jahren auf 20 Prozent zu steigern.

Die Befragung der Studienteilnehmerinnen fand im Rahmen des dreijährigen VDE-Projekts "MINT Studentinnen" statt. Zu dem Report gehören ein Innovationsbericht, mehrere Einzelstudien und Interviews mit Fachkräften sowie Studierenden.