20 Jahre Windows: Der lange Weg zum Monopol

08.07.2005
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Diese Logik des Softwaremarkts, kombiniert mit Microsofts resoluten Geschäftspraktiken, führte in wenigen Jahren zu einer unangreifbaren Vormachtstellung der Redmonder. Da halfen auch keine technischen Vorteile oder die größere Benutzerfreundlichkeit anderer Systeme. Und die konnten Apple oder IBM mühelos belegen. Deshalb galt Windows in den ersten Jahren seines Erfolgs allen Marktskeptikern als Musterbeispiel dafür, dass sich Qualität keineswegs von selbst durchsetzt. Die legendäre Instabilität von Windows 3.x und die rückständige Benutzeroberfläche, dazu die Altlasten von MS-DOS wie kurze Dateinamen oder die Notwendigkeit von Memory-Managern - sie boten reichlich Stoff für Ärger und Häme.

So sah ein Microsoft-Betriebssystem mit grafischer Benutzerführung vor 20 Jahren aus.
So sah ein Microsoft-Betriebssystem mit grafischer Benutzerführung vor 20 Jahren aus.

Chance für die Softwareindustrie

Auch wenn das Monopol von Microsoft zu den üblichen unangenehmen Effekten führte (gebremste Innovation, überhöhte Preise, unfaire Ausschaltung von Konkurrenz), so nutzte es insgesamt der Entstehung einer eigenständigen Softwareindustrie. Natürlich ließe sich einwenden, dass Bill Gates mit Hilfe seiner Windows-Dominanz auch bei den Anwendungen großflächig abräumen konnte - dennoch bot Windows die Grundlage dafür, dass zahllose Softwarehäuser eine große Anwenderschaft erreichen konnten. Ein zersplitterter Markt hätte sich dafür als Hindernis erwiesen.

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