Amerikanische IBM-Beobachter rechnen mit 3033E-Ankündigung:

2-Mips-Maschine als 303X-Brücke erwartet

31.10.1980

BOSTON/MÜNCHEN (de) - Seit November 1979, als die 3032 durch die Ankündigung des 3033N-Prozessors viel von ihrer Attraktivität für die Kunden verlor, schwelt ein IBM-Zielgruppenkonflikt - jetzt werden seine Folgen sichtbar: Nachdem nun auch die 3031 durch die 4341-2 entwertet wurde (KW 41 vom 10. 10. 1980), sind 303X-Anwender vollends die Gelackmeierten.

Denn ein Loch ist in der IBM-Produktlinie - und US- amerikanische Branchen-Analytiker rätseln, wie und wann der Marktführer dieses Loch stopfen wird. Die IBM-Kunden sehen sich laut "Computerworld" mit einer Leistungslücke konfrontiert, die zwischen der 4341-2 und der 3033N klafft (Tabelle): Die 4341-2 bietet eine Verarbeitungsleistung von 1,4 Millionen Instruktionen pro Sekunde (Mips), der 3033N-Prozessor kommt auf 3,9 Mips.

Als "Lückenfüller", meinen die Experten, braucht IBM eine Maschine, die zwei Mips leistet und unter dem Betriebssystem MVS läuft.

Dieses System für die Lücke wäre nach Ansicht von Robert Fertig, Vizepräsident der Advanced Computer Techniques Corp. (ACT), eine abgemagerte 3033-Einstiegsversion "E". Fertig geht davon aus, daß IBM die 3033E zusammen mit den ersten Modellen der H-Serie noch in diesem Jahr ankündigen wird.

Andere IBM-Beobachter wie Gerard Hallaren von der The Yankee Group oder John Rehfield von der International Data Corporation (IDC) kommen von der Sache her zum gleichen Ergebnis, sind jedoch laut "Computerworld" vorsichtiger mit ihren Terminprognosen.

Tom Crotty, Analytiker bei der The Gartner Group, hält es dagegen für wahrscheinlicher, daß IBM zunächst eine Anschluß-Prozessor-Version der 4341-2 auf den Markt bringt, die MVS besser unterstützt als die bisherigen 4341-Modelle.