Neue Datenschutz-Debatte

17 Millionen Telekom-Nummern entwendet

06.10.2008

Daten nicht sicher

Der Grünen-Politiker Volker Beck forderte, die Vorratsspeicherung von Telefondaten sofort zu stoppen. "Die Daten der Bürgerinnen und Bürger sind bei der Deutschen Telekom nicht sicher", sagte Beck. Wo Datenberge entstünden, drohe stets fahrlässiger oder krimineller Missbrauch. Schleswig-Holsteins Datenschutzbeauftragter Thilo Weichert sprach sich dafür aus, die Einhaltung der Bestimmungen in den Unternehmen schärfer zu überwachen. Der Datenschutz sei "finanziell und personell viel zu schlecht ausgestattet".

Die Telekom betonte, dass die Datensätze keine Bankverbindungen, Kreditkartennummern oder Verbindungsdaten enthalten. Jedoch seien neben Name und Anschrift die Mobilnummer, teils das Geburtsdatum und in einigen Fällen auch die E-Mail-Adresse in den Sätzen zu finden.

Das Bekanntwerden des Diebstahls reiht sich ein in eine Kette von Datenschutz-Skandalen. Mitte August war der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein eine CD mit Daten von 17.000 Bürgern zugespielt worden. Später berichtete ein Informant von 1,5 Millionen Datensätzen, über die er verfüge. Wenige Tage danach wurden dem Bundesverband der Verbraucherzentralen bei einem Scheingeschäft sechs Millionen Datensätze angeboten. Auch die Telekom steht schon länger im Fokus der Aufmerksamkeit, weil sie auf der Suche nach Informationslecks heimlich die Verbindungsdaten von Journalisten und eigenen Aufsichtsräten kontrollierten ließ. (dpa/tc)