Tipps gegen Fehler

17 Fallen bei der Auswahl von Unternehmenssoftware

01.07.2015
Von Doig Chris

5) Analyse-Verschieberitis

Der Auswahlprozess zieht sich gerne einmal länger hin als nötig. Hauptursache ist der Mangel an Glauben an die eigenen Auswahlkriterien, vor allem wenn es um die unbekannten Anforderungen geht. Die Organisation hat Angst vor einer Fehlentscheidung, schiebt diese auf unds kauft dann doch die falsche Software. Diesen oft gesehenen Fehlker umgehen Sie mit einem strikten Auswahlprozess in drei Phasen:

1. Anforderungen auf einer Liste sammeln und priorisieren.

2. Abgleichen der Anforderungen mit dem Produktangebot. Dafür die Meinung der Mitarbeiter einholen. Potentiell in Frage kommende Lösungen gegeneinander abgleichen.

3. Potentielle Software sowie den Service des Anbieters auf Herz und Nieren prüfen.

6) Das Zeitproblem

Oftmals drängt die Zeit bei der Einführung neuer Software, sei es, weil das Management es so will, weil eine Deadline droht oder aus 1000 anderen Gründen. Das führt fast immer zu Problemen und schlimmstenfalls zur Auswahl der falschen Software. Sie müssen also unbedingt genügend Zeit für den Vergleich und die Auswahl von Software einplanen.

7) Politisches Sperrfeuer

Mit politischem Sperrfeuer meine ich einen hochrangigen Manager, der massiv Einfluss auf die Auswahl der Software nimmt. Etwa weil er von den Verkäufern um den Finger gewickelt wurde oder weil er mit früheren Versionen der Software schon gute Erfahrungen gibt, oder aus zig anderen Gründen. Dem können Sie nur mit einer detaillierten Liste der Schwächen der so gepushten Software im Vergleich zu einer von Ihnen befürworteteten Software begegnen.

8) Auswahl der falschen Software

Der Hauptgrund für die Auwahl einer unpassenden Software sind Schnellschüsse. Für jedes Softwareproblem gibt es nur eine begrenzte Auswahl an Lösungen. Die richtige darunter zu finden kann doch nicht so schwer sein? Falsch gedacht" Sich auf sein Glück zu verlassen ist in diesem Fall gar keine gute Idee. Genauso bescheuert ist es, sich für eine bestimmte Software zu entscheiden, weil ein Konkurrent genau die selbe einsetzt. Sie wissen weder, ob sie bei ihm funktioniert, noch, ob sie bei Ihnen einwandfrei laufen wird. Stellen Sie sich vor, Sie entscheiden sich für eben diese Lösung - und ihr Wettbewerber impementiert gerade einen Ersatz dafür.

9) Die Auwahl toter Software

Oftmals werden Unternehmen wegen Ihres Kundenstammes übernommen, nicht wegen Ihrer Technologie. Die Software des Übernahmekandidaten ist dann mittelfristig dem Tode geweiht. Klar wird sie noch gemolken bis zum Schluss, aber Weiterentwicklungen und Verbesserungen unterbleiben - sie ist quasi tot. Seien Sie also stets wachsam, ob ihr potentieller Anbieter übernommen werden soll. Falls dem so ist: Hände weg von seiner Software!

Software ist auch dann dem Tode geweiht, wenn der Anbieter seinen Schwerpunkt auf andere Produkte verlagert oder sich gar eine ander Nische sucht. Sollte eine potentiell interessante Software seit zwei Jahren oder so nicht mehr aufgefrischt worden sein, dann ist das ein sicheres Zeichen für ihr baldiges Ableben. Ein guter Indikator für die Lebendigkeit einer Lösung ist auch die Technik, mit der sie gebaut wurde. Eine Software kann noch so gut zu Ihnen passen - wenn sie in Cobol geschrieben ist, sollten Sie die Finger davon lassen.