Herausragende Computer-Pioniere

15 Unix-Entwickler

11.03.2017
Von 
Julie Sartain ist freie Autorin bei der CIO-Schwesterpublikation NetworkWorld.

Bill Joy

Im Jahre 1986 erhielt Bill Joy den Grace Murray Hopper-Award von der "Association for Computing Machinery" (ACM) für seine Mitentwicklung am Berkeley-Unix-Betriebssystem (bekannt als BSD oder Berkeley Software Distribution Unix). Joys BSD Unix beinhaltete zudem die C-Konsole, den vi-Editor und eine Unterstützung für virtuellen Arbeitsspeicher, der es Programmen erlaubte über den physischen Arbeitsspeicher hinaus zu funktionieren. Joy wurde der Mitbegründer von Sun im Jahr 1982 und ist derzeit Partner der Wagniskapitalgesellschaft Kleiner, Perkins, Caufield und Byers.

David Korn

David Korn fing 1976 an bei Bell zu arbeiten. Er entwickelte die "Korn-Shell" als Alternative zur C- und Bourne-Shell war. Außerdem entwickelte er UWIN, eine X/Open Library für Win32-Systeme. Er schrieb zwei Bücher und dutzende Arbeiten über Unix und dessen Fortentwicklung. Korn arbeitet noch immer bei AT&T.

Rob Pike

Rob Pike arbeitete von 1980 bis 2002 bei Bell als Mitglied des Unix-Teams. Zusätzlich zu seinen Beiträgen zu Plan 9, dem Inferno-Betriebssystem, und der Limbo-Programmiersprache schrieb Pike das erste Bitmap-Fenstersystem für Unix im Jahr 1981 und später entwickelte er mit an dem Blit-Grafikterminal für Unix. Des weiteren schrieb er Text-Editoren wie Sam und Acme und wirkte an dem Buch "The Practice of Programming and The Unix Programming Environment" von Brian Kernighan mit. Pike ist derzeit Ingenieur bei Google.

Andrew Tanenbaum

Andrew Tanenbaum arbeitete zwischen 1979 und 1982 bei Bell. Er schrieb 1987 einen Unix-Klon, den er Minix nannte, um diesen auf einem IBM-PC zu nutzen. Minix (oder Mini-Unix) wurde ein weltweites Phänomen. Tanenbaum erhielt über zwei Dutzend Auszeichnungen und Ehrendoktorwürden, außerdem publizierte er rund ein halbes Dutzend Fachbücher. Tanenbaum war Professor für Computerwissenschaften an der Vrije Universität in Amsterdam und erklärte 2014 seine Ruhestand.

Rick Rashid

1979 wurde Rick Rashid Professor für Computerwissenschaften an der Carnegie Mellon University. Sein Beitrag für Unix war die erste Version des Mach-Kernel, ein Ersatz für den "Micro Kernel" für BSD Unix. Mach war die erste 64-Bit Version von Unix und wurde zusammen mit BSD die Basis für das Betriebssystem OS der "Open Software Foundation"(OSF/1), welche später der Betriebssystems-Ursprung für DEC/Compaq/HP, NeXTstep und Apple Mac OS X wurde. Heute ist Rashid Forschungsleiter bei Microsoft.

Gordon Bell

Gordon Bell war nicht bei Bell angestellt, arbeitete aber dennoch mit Thompson und Ritchie zusammen. Er arbeitete für 24 Jahre in der R&D bei der Digital Equipment Corp. Einer seiner größten Erfolge war seine Entwicklung des VAX-Minicomputers, welcher als Bester seiner Klasse galt. Er war die treibende Kraft hinter der Einführung und der Verbreitung von Unix in der wissenschaftlichen Gemeinschaft für Supercomputer und in der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA). Er gründete die Computerwissenschaften- und Ingenieurs-Abteilung des Nationalfonds, den er auch leitete. Derzeit arbeitet Bell für Microsoft.

Linus Torvalds

Im August 1991 veröffentlichte Linus Torvald im Usenet sein Linux-Betriebssystem, das auf Unix basierte. Er entwickelte den Linux Systemkern für einen 80386-Prozessor-PC, auf welchem das Minix-Betriebssystem und ein GNU C-Compiler lief. Die anderen für ein Betriebssystem nötigen Komponenten wie die Konsole, Compiler, Bibliotheken, Tools, etc. wurden von dem GNU-Projekt entwickelt und 1992 herausgegeben. Sobald alle Komponenten integriert wurden, war Linux offiziell geboren. Das Pinguin-Logo wurde 1996 hinzugefügt. (PC-Welt)