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Was Firefox, Chrome, IE und Opera besonders macht

13 einmalige Browser-Features

23.10.2011
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Web-Browser können weit mehr, als nur HTML-Code zu rendern: Wir stellen 13 Features vor, die jeden Browser einzigartig machen.

Die folgenden Features zeichnen die verschiedenen Browser besonders aus, da sie bereits von Haus aus integriert sind. Achtung: Viele der vorgestellten Funktionen lassen sich auch in allen anderen Browsern mithilfe von Plugins und Add-ons realisieren.

Google Chrome: SPDY

Zu Beginn von HTTP bestanden Websites aus Text und einigen Bildern. Heutige Seiten hantieren mit Dutzenden Stylesheets, JavaScript-Dateien, unzähligen Bildern. Das Hypertext Transfer Protocol zwingt den Browser, jedes Element einzeln beim Server anzufordern und auszugeben, was zu Einbußen bei der Ladegeschwindigkeit führen kann.

Mit seinem SPDY-Protokoll möchte Google die Ladezeiten halbieren. Bisher unterstützt jedoch nur Chrome SPDY und auch das Angebot an kompatiblen Websites ist überschaubar - die meisten verfügbaren Angebote liegen derzeit auf Googles eigenen Servern.

Mozilla Firefox: Deep Extensions

Alle wichtigen Browser lassen sich mit Plug-ins und Add-ons erweitern, aber nur Firefox bietet eine ausgeklügelte Entwicklungsumgebung an, um diese Add-ons zu programmieren. Mozillas Wettbewerber erlauben es, Erweiterungen in JavaScript, CSS und HTML zu schreiben - damit lassen sich aber lediglich kleine Websites schreiben, die die anzuzeigenden Seiten um Zusatzfeatures ergänzen. Firefox hingegen lässt den Eingriff in eine API zu, die vollwertige Desktop-Anwendungen aus dem Browser heraus ermöglicht. So ist FireFTP eine dieser Applikationen, die aus der Firefox-API heraus entstand. Sie nutzt den Zugriff auf das lokale Datensystem und gleichzeitig die Möglichkeiten, die ihr der TCP/IP-Stack bietet. Natürlich ist es auch ein Sicherheitsrisiko, einem Web-Browser so viele Rechte einzuräumen - eine solche API ist aber auch bestens für die Anforderungen künftiger HTML5-Applikationen gerüstet.

Microsoft IE9: Höhere Energieeffizienz

Microsoft behauptet, dass sein neuer Browser der erste seiner Art ist, der den Stromverbrauch misst und positiv beeinflusst. Beweisen lässt sich das kaum bis gar nicht, ist der Stromverbrauch von Software mittels Messgeräten doch nicht ermittelbar. Was zählt, ist aber die Idee, die gerade mobilen Geräten eine längere Laufzeit ohne ständiges Aufladen verspricht. Auch wenn IE9 noch auf keinem Smartphone läuft, schärfen allein Microsofts Pläne den Blick für das Thema Energieeffizienz von Software.

Google Chrome: Ein Prozess für jeden Tab

In den vergangenen Jahren hat das Entwicklerinteresse an Architekturen, die mehrere Prozesse gleichzeitig unterstützen (Multi-process Architecture) zugenommen. Google hat in diesem Markt die Führungsrolle übernommen und die Chrome-Tabs in verschiedene Prozesse aufgeteilt. Dadurch sollen Abstürze isoliert und der Browser stabiler werden - geht eine Website oder Plug-in baden, werden die anderen Tabs dadurch nicht beeinflusst. Das Prinzip wird grundsätzlich von allen Browsern unterstützt (leicht über den Task-Manager herauszufinden), aber nur Chrome schafft es, Probleme in einem Fenster vollständig losgelöst vom Rest des Browsers zu behandeln.

Kritiker sehen in diesem Vorgehen eine Performancebremse sowohl für den Browser als auch für das gesamte Betriebsssystem, weil mehr Arbeitsspeicher nötig ist als bei anderen Browsern. Chrome bearbeitet mehrerer Seiten derselben Domain deshalb häufig auch in einem einzigen Prozess - grundsätzlich ist die Multiprozess-Architektur in ihrer jetzigen Form mit Blick auf künftige Webentwicklungen aber richtig.