Bundesministerium startet Bildungsinitiative

10000 deutsche Schulen erhalten Mittel für Multimedia-Projekte

07.06.1996

Die zunächst auf drei Jahre befristete Aktion "Schulen ans Netz" wurde vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom AG ins Leben gerufen. Ziel ist es, bundesweit 10000 der über 35000 Schulen mit Hardware, Software und Online-Zugangsberechtigung auszustatten.

Insgesamt will das Ministerium 23 Millionen Mark für die Initiative aufwenden. Die Telekom wird über drei Jahre 36 Millionen Mark beisteuern. Damit wird unter anderem der Anschluß an das ISDN-Netz und das entsprechende Gebührenkontingent finanziert.

Nach jüngsten Erhebungen verfügten die deutschen Schulen im Schnitt über eine Hardware-Ausstattung, die nur zwei Prozent der Schüler das ständige Arbeiten am Computer erlauben. "Nicht einmal vier Dutzend von über 3000 Gymnasien haben Zugang zu T-Online und dem Internet", so Telekom-Vorstandschef Ron Sommer.

Auch der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e.V. (DFN-Verein) unterstützt die Initiative. Schwerpunkte sind unter anderem die unentgeltliche Nutzung des Deutschen Forschungsnetzes bis Mitte 1988 sowie der Aufbau eines bundesweiten Schul- und Bildungs-Servers als Informationszentrale, die alle schulrelevanten Informationen sammeln soll.

Mit 10000 kostenfreien Online-Abonnements, sogenannten "Free-Accounts", beteiligt sich AOL, der gemeinsame Online-Dienst der Bertelsmann AG und der America Online Inc., an der Aktion. Die Free-Accounts sollen Lehrern und Schülern unter anderem den Zugang zum Internet ermöglichen.

Die Novell GmbH stellt pro Schule Softwareprodukte und Dienstleistungen im Wert von etwa 19200 Mark zur Verfügung. Novells Engagement beinhaltet auch die technologische Aktualisierung der Produkte bis zum Jahr 2000. Auch die Oracle Deutschland GmbH beteiligt sich an der Initiative. Mit rund sieben Millionen Mark wird Software für Bildungs- und Schul-Server sowie für 5000 PCs finanziert.