Web

Flickr, Picasa, Smugmug, Photoshop

10 Fotosharing-Portale im Vergleich

12.01.2012
Von 
Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Platz 1 - Flickr.com: Starke Plattform mit Riesenpublikum

Die Bearbeitung großer Bilderalben klappt auf Flickr reibungslos und bequem.
Die Bearbeitung großer Bilderalben klappt auf Flickr reibungslos und bequem.
Foto: Stefan von Gagern

Schon 2002 wurde der Fotosharing-Pionier Flickr gegründet. Aus der kleinen Site, die eigentlich für das Hochladen von Screenshots aus einem Online-Rollenspiel gedacht war, erwuchs schnell die weltweit größte Foto-Community. Flickr machte es möglich, der gesamten Welt einzelne Bilder oder gleich ganze Galerien zu zeigen und direkt in Blogs weiterzuverwerten. Nach dem Flickr-Kauf durch Yahoo wurde die Nutzeranmeldung nicht gerade einfacher, da neue Anwender zunächst umständlich eine Yahoo-ID anlegen mussten, sofern sie noch keine besaßen. Inzwischen ist der Zugang auch mit Google- oder Facebook-ID möglich.

Flickr erstellt HTML- oder Flash-Module für die Einbindung des Fotostreams in externe Websites.
Flickr erstellt HTML- oder Flash-Module für die Einbindung des Fotostreams in externe Websites.
Foto: Stefan von Gagern

Flickrs Erfolgsgeheimnisse sind die browser-basierte Bedienung und die offenen Schnittstellen zu Drittanwendungen. Das Hochladen von Bilddateien gelingt aus dem Browser heraus zu einen mit kostenlosen Desktop-Programmen wie dem Flickr-Uploadr oder zum anderen mit (Profi-)Tools wie iPhoto, Aperture und Lightroom einfach und schnell. Hochgeladene Fotos lassen sich bequem in Alben organisieren, verschlagworten und in ihrer Sichtbarkeit steuern. Mit öffentlichen Alben erreichen Flickr-Nutzer ein großes Publikum, das die Bilder kommentieren kann. Die Zugriffe auf jedes Foto werden gezählt - möglichst viele zu erzielen, ist ein beliebter Sport unter Flickr-Fans. Jeder Nutzer zeigt in einem Fotostream chronologisch geordnet seine Fotos, der per RSS abonniert werden kann. Ebenso funktioniert die Weitergabe an Blogs, Facebook und andere soziale Netze mit einem Klick. Besucher können Fotos in bildschirmfüllenden Diashows genießen oder in verschiedenen, teils hohen Auflösungen herunterladen. Flickr erstellt zudem auf Knopfdruck Module mit Flash oder HTML, die das Einbinden der Fotosammlung auf externe Websites möglich machen.

Nur verschlagwortete Bilder können in der Community gut gefunden werden. Flickr bietet hier eine Serienbearbeitung.
Nur verschlagwortete Bilder können in der Community gut gefunden werden. Flickr bietet hier eine Serienbearbeitung.
Foto: Stefan von Gagern

Bis heute finden sich bei Flickr über fünf Milliarden Fotos. Unter den Mitgliedern der Community finden sich Hobby- wie Profi-Fotografen gleichermaßen, aber auch Unternehmen, die hier ihre Pressebilder zur Verfügung stellen. Die Flickr-Nutzer tauschen sich untereinander in themenspezifischen Gruppen aus. Die Flickr-Grundfunktionen sind komplett kostenlos. Wer unbegrenzten Speicherplatz benötigt - gratis sind nur 300 MB Datentransfervolumen pro Monat - oder detaillierte Abrufstatistiken über seine Bilder(alben) haben möchte, zahlt 24,95 Euro im Jahr für eine Pro-Mitgliedshcaft. Flickrs Unterstützung von EXIF- und Geodaten sowie die plattformeigenen Apps für die professionelle Nutzung der Plattform auf mobilen Geräten lassen kaum Wünsche offen. Der Funktionsumfang wächst ständig - inzwischen können auch Videos hochgeladen oder Fotoabzüge bestellt werden.

Fazit: Egal, ob für den Profi oder Hobbyknipser - Flickr lässt kaum Wünsche offen und ist nicht umsonst der Quasi-Standard für Fotosharing geworden. Wer in einen Pro-Account investiert, profitiert noch stärker von der riesigen Community und den gebotenen Services. Flickrs größtes Faustpfand: Die breite Unterstützung durch Dritthersteller macht die Fotosharing-Plattform absolut zukunftstauglich. Weil auch die Performance der Plattform trotz ihres Umfangs vorzeigbar ist und die mobilen Angebote die der Wettbewerber ein wenig übertreffen, erhält Flickr von uns den "COMPUTERWOCHE Website Award" in Gold!