Gesamteinnahmen der IBM Deutschland GmbH auf über 10 Milliarden Mark gestiegen:

1 % des IBM-Umsatzes mit vermeintlichem Hit PC

19.04.1984

STUTTGART (CW) - Schon exorbitante Zuwachsraten müßten das PC-geschäft künftig auszeichnen, um den Mikro zu einem wichtigen Umsatzträger für die IBM werden zu lassen, Mit Einnahmen von rund 100 Millionen Mark in 1983 trug der PC-Vertrieb nämlich nur zu einem Hundertstel zum Gesamtumsatz der IBM Deutschland GmbH, Stuttgart, in Höhe von 10,532 Milliarden Mark bei (1982: 9,135 Milliarden Mark). IBM-Chef Lothar F. W. Sparberg will jetzt die Zahl der PC-Verkaufsstellen weiter erhöhen.

Wie die IBM Deutschland jetzt vor Vertretern der Presse äußerte, soll das inzwischen 120 autorisierte Händler umfassende PC-Vertriebsnetz mit seinen 150 Verkaufsstellen noch weiter vergrößert werden. Zudem wollen die Stuttgarter die Zahl ihrer parallel dazu eröffneten Computerläden erhöhen. Die IBM-Verantwortlichen erhoffen sich dadurch in 1984 eine dreistellige Zuwachsrate im Mikrocomputergeschäft.

Die IBM Deutschland GmbH kann nach Aussagen Sparbergs insgesamt auf ein "sehr erfreuliches Jahr" zurückblicken. Bei einem Rückgang des Mietgeschäftes und einem kräftigen Zuwachs bei verkauften Anlagen konnte der Marktführer hierzulande erstmalig die 10-Milliarden-Grenze überschreiten. Die Verkaufsumsätze stiegen dabei um 38 Prozent auf 3,340 Milliarden Mark, während der Umsatz aus Vermietungen um 17 Prozent auf 1,445 Milliarden Mark zurückging. Die Umsätze aus Dienstleistungen erhöhten sich um 13 Prozent auf 1,575 Milliarden Mark, wobei 960 Millionen Mark auf die Wartung entfielen.

Mit 16,4 Prozent auf 4,163 Milliarden Mark konnte IBM auch bei ihrem Exportgeschäft kräftig zulegen. Das Inlandsgeschäft wuchs indes "nur" um 14,4 Prozent auf 6,63 6 Milliarden Mark.

Der Jahresüberschuß der GmbH erhöhte sich auf 680,7 (646,3) Millionen Mark. An ihrer Muttergesellschaft haben die deutschen IBM-Statthalter für 1983 eine Dividendenzahlung von 420 (294) Millionen Mark abgeführt. Außerdem wurden rund 220 Millionen Mark Rückstellungen für eine Vorruhestandsregelung für 55- bis 59jährige Mitarbeiter mit mindestens 20jähriger Firmenzugehörigkeit bereitgestellt.

Von einem vorzeitigen Pensionierungsangebot, das bis Ende dieses Monats befristet sei, könnten derzeit rund 1200 IBM-Betriebsangehörige Gebrauch machen. Während im letzten Jahr die Mitarbeiterzahl bei den Stuttgartern bereits um etwa ein Prozent schrumpfte, läutet der Marktführer nach Ansicht von Beobachtern mit der vorgeschlagenen Vorruhestandsregelung jetzt eine weitere Runde in seinen Rationalisierungsbemühungen ein. Damit könne er sich eine unerfreuliche Entlassungskampagne ersparen, wie sie derzeit bei anderen Herstellern laufe.