Laser in der Datentechnik

1 Billion Bits im cm3

04.07.1975

MÜNCHEN - "Weil die Vorteile der optischen und elektronischen Komponenten sich gegenseitig ergänzen, sind hybride Systeme oft schneller und preiswerter als rein digitale elektronische Systeme", erklärte auf der Münchener Ausstellung "Laser 75/Opto-Elektronik" A. W. Lohmann vom Physikalischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg. "Um die Anwendbarkeit solcher Systeme zu erweitern, brauchten wir aber noch bessere optisch/elektronische Schnittstellen und eine größere Auswahl an Analog-Software". Die Variationsbreite der vorhandenen durchführbaren Software ist gering; außerdem arbeiten optische Analogkomponenten weniger genau als die teureren und langsameren elektronischen Digitalkomponenten.

Dem Thema "Laser in der Datentechnik" war ein eigenes Seminar während der Laser-Ausstellung gewidmet. Dabei wurden die Möglichkeiten optischer Speicherung erörtert. H. Rüll vom Siemens-Labor in München berichtete, daß sich mit holografischen Speichertechniken Dichten von 100 000 bis 1 000 000 Bit pro Quadratmillimeter erreichen lassen. J. P. Huignard und E. Spitz von der französischen Firma Thomson/CSF arbeiten an "3-Dread-write-memories" - ebenfalls unter Nutzung der Holografie. Sie rechnen damit, daß sich in der Praxis Speicherdichten von 100 Millionen bis 1 Milliarde Bit pro Kubikzentimeter erreichen lassen, - zu einer theoretischen Kapazität von 10-e12 (1 Billion) Bits im Würfel mit 1 cm Seitenlänge. -py