Vergleichstest: Kompakte Digitalkameras

20.10.2006
Von Kai Schwarz
Fotografieren ist einfacher denn je – vorausgesetzt, Sie haben die richtige Kamera! Zehn Kameras der Einsteigerklasse hat die CW-Schwesterpublikation "Digital.World" getestet.

Bis ein unerfahrener Hobbyfotograf mit einer professionellen Spiegelreflexkamera vernünftige Fotos zustande bringt, dauert es meist eine Weile. Mit diesen zehn Kompaktkameras gelingen dagegen selbst dem blutigsten Anfänger im Handumdrehen tolle Bilder.

Sie helfen dem Fotografen nicht nur mit ihrem einfachen Bedienkonzept, sondern auch mit einer durchdachten Automatik, die viele entscheidende Aufgaben übernimmt. Für besondere Aufnahmesituationen, bei denen die Standardautomatik versagt, bieten die Cams Motivprogramme. Diese vordefinierten Einstellungen optimieren Blende, Verschlusszeit und ISO-Wert beispielsweise für Landschafts-, Sport- oder Porträtaufnahmen. Einige Testkandidaten erlauben sogar zusätzlich die manuelle Wahl von Blende und Verschlusszeit. Selbst ambitionierte Fotografen kommen also auf ihre Kosten!

Alle getesteten Mini-Cams nehmen auch Videoclips auf, abgesehen von der Optio E10 sogar in einer Auflösung, die sich für die TV-Ausgabe eignet. Einige Kandidaten verfügen zudem über eine Technik, die verwackelte Bilder vermeiden helfen soll. Einige Hersteller setzen dabei auf optische Bildstabilisatoren, die mit bewegten Linsen beziehungsweise Bildsensoren das Zittern der Fotografenhand ausgleichen. Andere Hersteller erhöhen einfach die Lichtempfindlichkeit des CCDs, damit die Verschlusszeit möglichst kurz ausfällt.

Fujifilm Finepix E900

Note 1,6 (gut)
Web www.fujifilm.de
Preis 330 Euro (Aktuelle Preise)

Plus Optischer Sucher, RAW-Bilder
Minus Große Kamera, kleines Display

SICHERER HALT Dank großzügiger Gummierung liegt die Finepix E900 auch an heißen Sommertagen sicher und rutschfest in der Fotografenhand
SICHERER HALT Dank großzügiger Gummierung liegt die Finepix E900 auch an heißen Sommertagen sicher und rutschfest in der Fotografenhand

Die Finepix E900 von Fujifilm liegt mit ihrer großzügigen Gummierung sicher in der Hand. Außerdem besitzt sie einen Sucher, damit der Fotograf auf das energiehungrige Display verzichten kann – in der Kompaktklasse ist das mittlerweile ein seltenes Gut. Die Energieversorgung erfolgt über AA-Batterien, die sich quasi an jeder Tankstelle und auch in Regionen, in denen es keine zugänglichen Steckdosen gibt, auftreiben lassen!


AUSSTATTUNG: Die E900 bietet eine hohe Auflösung von 3488 x 2616 Pixeln. Dadurch kann der Fotograf großzügig Bildausschnitte vergrößern oder großformatige Ausdrucke erstellen. Die Lichtempfindlichkeit liegt zwischen ISO 80 und 800. Wer mit Blende und Verschlusszeit arbeiten möchte, dem sind bei der E900 Tür und Tor geöffnet. Dafür beschränkt sich die Auswahl an Motivprogrammen auf wenige wichtige Modi, etwa Sport, Porträt und Nachtaufnahmen. Die E900 verfügt außerdem nur über einen 2-Zoll-Bildschirm – zu wenig, um Bilder und Motive vernünftig beurteilen zu können. Auch die Gummiabdeckung für die Schnittstellen wirkt billig. Ansonsten ist die 200 Gramm schwere Kamera aber solide verarbeitet und bietet keinen Grund zur Klage. Bei spontanen Aufnahmen kommen die geringe Einschaltzeit und die kurze Auslöseverzögerung zugute. Das 4fache optische Zoom lässt sich dank einer Adapterhalterung mit verschiedenen optional erhältlichen Vorsätzen erweitern.

ENERGIE SPAREN Der optische Sucher ist bei Kompakt-Cams mittlerweile ein seltenes Privileg. Die Finepix E900 gehört zu den Ausnahmen, die diesen Luxus noch immer bieten
ENERGIE SPAREN Der optische Sucher ist bei Kompakt-Cams mittlerweile ein seltenes Privileg. Die Finepix E900 gehört zu den Ausnahmen, die diesen Luxus noch immer bieten

BILDQUALITÄT: Die E900 lieferte bei unseren Messungen ein sauberes Ergebnis ab. Vor allem der Wirkungsgrad beziehungsweise die Auflösung konnten überzeugen. Der Wert sackte jedoch bei mittlerer Brennweite ungewöhnlich stark ab. Die Randabdunkelung war in unserem Test ausgesprochen niedrig und über das gesamte Brennweitenspektrum nahezu konstant. Das Bildrauschen fiel kaum auf. Im Weitwinkelbereich erlaubte sich die E900 allerdings eine leichte Verzerrung.

FAZIT: Die Fujifilm Finepix E900 eignet sich wegen der vielen manuellen Möglichkeiten besonders für engagierte Einsteiger und anspruchsvolle Kompaktkamera-Fotografen.

PREIS

330 Euro

WEB-ADRESSE

www.fujifilm.de

URTEIL

Die E900 bietet ambitionierten Fotografen eine hohe Auflösung und manuelle Möglichkeiten.

WERTUNG

1,6 (gut)

> Ausstattung (30%)

1,3 (sehr gut)

> Bedienung (30 %)

2,4 (gut)

> Bildqualität (40 %)

1,2 (sehr gut)

> Preis/Leistung

1,4 (sehr gut)

MESSERGEBNISSE

> Auflösung (bei 3 Brennw.)

83,1% / 75,3% / 80,7%

> Rauschen

3,40

> Verzeichnung

-1,9% / -0,2% / 0,2%

> Dynamik (Ein- / Ausgang)

8,7 / 247

> Scharfzeichnung

18,3

TECH

> Displaygröße

2,0 Zoll, 115.000 Pixel

> Sensor

1/1,6 Zoll S-CCD-HR, 9 MP

> Objektiv (entspr. Kleinbild)

32 - 128 mm

> Lichtstärke

F2,8 - 5,6

> Zoom optisch / digital

4fach / 7,6fach

> maximale Bildgröße

3.488 x 2.616

> Bildformate

JPEG, CCD-RAW

> ISO

80 - 800

> Videoformate / Auflösung

AVI / 640 x 480

AUSSTATTUNG

> Speichermedium

xD-Picture-Card

> mitgelieferter Speicher

16 MB

> interner Speicher

nein

> Stromversorgung

2 x AA-Batterien/Akkus

> Ladegerät im Lieferumfang

Ladegerät (im Lieferumfang)

> Abmessungen (B x H x T)

102 x 63 x 34,4 mm

> Gewicht (ohne Akku/Karte)

200 Gramm

> Software

Finepix Viewer, RAW-Converter LE

> Besonderheit

Speichert neben JPEG-Bildern auch Daten im CCD-RAW-Format ab