Insider: Siemens steht vor Verkauf von SBS und Enterprise

14.08.2006
Der Siemens-Konzern steht nach Angaben aus Branchenkreisen vor dem Verkauf seiner Sparten SBS und Enterprise.

Die Verhandlungen mit den Interessenten könnten innerhalb weniger Wochen abgeschlossen werden, verlautete am Montag aus dem Umfeld der Gespräche. Siemens lehnte einen Kommentar dazu ab. "Marktgerüchte kommentieren wir nicht", sagte ein Sprecher.

Neben Finanzinvestoren werde mit Wettbewerbern von SBS verhandelt, wobei die Deutsche Telekom aus kartellrechtlichen Gründen als Käufer ausscheide. Bei den Bietern handelt es sich den Kreisen zufolge um Unternehmen aus dem europäischen Ausland, die mit der Übernahme der IT-Gesellschaft SBS ihre Position in Deutschland stärken wollen. Da SBS Verluste schreibe, werde Siemens wie schon bei der Handy-Sparte zuzahlen müssen. Die Verkaufsgespräche drehten sich um die Höhe der Zahlung, hieß es.

Beim bereits angekündigten Verkauf von Enterprise rechnet Siemens den Kreisen zufolge mit einem Erlös von 1 bis 1,3 Milliarden Euro. Vorstandschef Klaus Kleinfeld hatte Ende Juni bestätigt, dass mit Finanzinvestoren Verkaufsgespräche geführt würden. Die auf Kommunikationssysteme für Unternehmenskunden spezialisierte Sparte ist der verbliebene Teil des Com-Bereichs, der nicht in die Gemeinschaftsfirma mit Nokia eingebracht wurde.

Erst im Juni beschloss Siemens die Auflösung der traditionsreichen Telekommunikationssparte Com. Das Telekom-Ausrüstungsgeschäft wird mit dem entsprechenden Bereich von Nokia fusioniert. SBS gilt als die letzte große Baustelle im Konzern. Im Juli war noch von einem Umbau der Sparte die Rede.

Die Aktie von Siemens legte zuletzt um 1,55 Prozent auf 63,42 Euro zu. (dpa/tc)