Die mit Hauptsitz in Paris ansässige Dassault Systems SA wird für 408 Millionen Dollar den auf Product-Lifecycle-Management (PLM) fokussierten Anbieter MatrixOne übernehmen. PLM gilt als Königsweg, über den fertigende Unternehmen den gesamten Lebenszyklus eines Produkts, von dessen Entwurf und Konstruktion über seine Produktion bis hin zu Vertrieb und Wartung auf eine durchgängige Datenbasis stellen können. Für viele Anwender stellt sich jedoch die Frage, von welcher Seite aus sie das PLM-Thema angehen sollen: Sie haben die Wahl zwischen den PLM-Modulen der eingesetzten ERP-Pakete, den PLM-Funktionen ihrer CAD-Software oder den Angeboten von PLM-Spezialisten wie MatrixOne. Der Hersteller machte keinen Hehl daraus, mit seiner Software eine Art konzernweiten Informations-Backbone etablieren und so die ERP-Konkurrenz aus dem Rennen schlagen zu wollen. Zu seinen Kunden zählen prominente Anwender wie Alcatel, General Electric, IBM, Intel, Johnson & Johnson, Nokia, Philips und Procter & Gamble. Dassault, dessen CAD-seitigen PLM-Aktivitäten über den Dunstkreis der Konstruktions- und Entwicklungsabteilungen kaum hinausreichten, sieht mit der MatrixOne-Aqkuisition nun die große Chance, auch in den Prozessen anderer Unternehmensbereiche Fuß zu fassen. Dassault-Chef Bernhard Charles beschreibt dies mit anderen Worten: "Unser Produktportfolio ist nun komplett, ich sehe keine größeren Lücken mehr." Die Übernahme soll bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein. (ue)