Google führt seinen werbefinanzierten Mail-Dienst "GMail" und "Google Talk" mit Hilfe mehrerer neuer Funktionen zusammen. Im ersten bereits vollzogenen Schritt bietet die Firma den Nutzern ihrer Dienste an, Online-Konversationen zu protokollieren und in der Mail-Datenbank zu speichern. Auf diese Weise lassen sich Chats nachträglich per Volltextsuche genauso auffinden wie elektronische Post. Ein derartiger Mitschnitt von Instant-Messaging-Nachrichten gehört bei Enterprise-Lösungen zur Standardausstattung, ist in der Consumer-Welt in dieser Form jedoch ein Novum. Die meisten konkurrierenden Systeme beschränken sich auf die Speicherung einer Log-Datei auf dem lokalen PC.

Wenn ein Benutzer das Aufzeichnen der Konversationen nicht wünscht, kann er die betreffende Option deaktivieren. Außerdem bietet ihm der Befehl "Off the Records" die Möglichkeit, spontan die Protokollierung zu unterbrechen, und zwar auch aufseiten des anderen Teilnehmers. Wenn dieser jedoch über einen fremden Client am Google-System angemeldet ist, könnte der unter Umständen die Konversation trotzdem lokal protokollieren.

Der nächste Schritt der Integration besteht darin, dass Instant-Messaging in GMail eingebettet wird. Wie in den Desktop-Clients Outlook oder Lotus Notes werden Namen in der Adressliste um die Anzeige des Online-Status ergänzt ("Presence Awareness") ergänzt. GMail-Anwender können daher sofort erkennen, ob ein potenzieller Kommunikationspartner angemeldet und für einen Chat verfügbar ist. Die Konversation lässt sich wahlweise im externen Instant-Messaging-Client führen oder in einer Ausführung, die Google in die Web-Anwendung einbettet. Die Firma hat bereits einen Screenshot veröffentlicht, der erkennen lässt, wie das erweiterte GMail zukünftig aussehen soll. Google möchte das Update innerhalb der nächsten Wochen einspielen. (ws)