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MySQL nach Oracles Innobase-Übernahme verunsichert

23.11.2005
Offenbar bereitet sich der schwedische Anbieter der bekanntesten Open-Source-Datenbank darauf vor, dass es Probleme mit Oracle geben könnte.

MySQL AB sorgt sich um den Kern seiner gleichnamigen Datenbank. Denn sie verwendet als Speicher-Engine "InnoDB" für die Transaktionsverarbeitung. Diese ist ein Open-Source-Produkt vom finnischen Softwarehaus Innobase Oy, das Oracle, wie hier berichtet, Anfang Oktober dieses Jahres übernommen hat. Oracle hatte damals erklärte, man werde den im nächsten Jahr auslaufenden Vertrag zwischen Innobase und MySQL verlängern.

Doch die Schweden scheinen dem Frieden nicht zu trauen. Auf einer MySQL-Anwenderkonferenz in London bestätigten mehrere leitende Manager des Unternehmens, sie evaluierten zurzeit Alternativen, die InnoDB ersetzen könnten. Der Hintergrund dieser Überlegungen wurde dabei nicht erläutert.

InnoDB steht unter der General Public License (GPL), MySQL könnte also das Produkt in seiner jetzigen Form weiterverwenden. Möglicherweise gehen die Sorgen dahin, Oracle könnte mit Innobase erworbene Urheberrechte oder Patente ausnutzen, um dem Open-Source-Konkurrenten das Leben schwer zu machen. In jedem Fall bereitet die Unsicherheit MySQL schon jetzt Probleme, denn der Aufwand für die Suche und Entwicklung eines InnoDB-Ersatzes bindet Kräfte. Die fehlen MySQL AB bei der Fortschreibung der Open-Source-Datenbank. (ls)