Turbo-Vernetzung mit Social Networks

Wie du mir, so ich dir

06.06.2008
Von 
Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.
Wer sich nicht in einem sozialen Netzwerk engagiert hat selber Schuld. Xing und Co. bieten extrem interessante Möglichkeiten das eigene Netz auszudehnen und zu einem wichtigen Knoten zu werden.

Tagtäglich erlebe ich es am eigenen Leib: Das Wichtigste in meinem professionellen Leben ist das Netzwerk, sind die Leute mit denen ich beruflich zu tun habe, die mich kennen und deren Arbeit ich schätze (hoffentlich auch vice versa). Jemanden kennen und fragen zu können: Wie geht was? Wer weiß was? Wo bekomme ich was her? Wer kann mir bei einem Projekt helfen? - Das scheint mir eine meiner größten Fähigkeiten zu sein. Selbst weiß man ja nur einen Bruchteil von dem, was im engeren Sinne zum eigenen Job gehört.

Christoph Witte, Herausgeber der COMPUTERWOCHE.
Christoph Witte, Herausgeber der COMPUTERWOCHE.
Foto: Christoph Witte

Dieses Eingeständnis der eigenen Unvollkommenheit macht einen übrigens erst zum guten Netzwerker. Nur wer um seine eigenen Unzulänglichkeiten weiß und mit ihnen selbstbewusst umgeht, fühlt die Bereitschaft, Andere am eigenen Netz und Wissen teilhaben zu lassen. Streng nach dem Motto: Wie du mir, so ich dir! Nur wer Fragen beantwortet oder mit Kontakten weiterhilft, kann selbst auf Tipps und Hilfe hoffen. Also beantworten Sie doch im nächsten Forum auch mal eine Frage, bevor Sie wieder Wissen schnorren über Digitalkameras oder die Installation von WLAN-Routern. Helfen Sie einem Zeitgenossen weiter, der jemanden für das nächste Change-Management-Projekt sucht, oder einem, der wissen will, wo er als Freiberufler vielleicht einen Auftrag herbekommt. So werden Sie Teil des Netzes. Quid pro quo.

Aber auf welcher Plattform soll man sich als zumindest virtuell hilfsbereites Sozialwesen outen? Sind Xing oder Facebook, Linked-In, Studi-VZ, Twitter angesagt oder ein anderes, eher vom Beruf bestimmtes soziales Netz wie das CIO Executive Council? Wer bei dieser Entscheidung nach dem größtmöglichen Coolness-Faktor entscheidet, hat erstens die Natur des Spiels nicht verstanden und muss zweitens dauernd umziehen. Die wichtigste Frage bei der Wahl der richtigen Plattform lautet: Wie viele von meiner Art gibt es dort? Entscheiden Sie sich für das Netz, in dem Sie die meisten Nutzer finden, die ähnliche Interessen hegen und /oder ähnlichen Professionen nachgehen wie Sie selbst. Dann erst spielen Fragen nach Sicherheit, Werbefreiheit sowie Menge und Qualität der angebotenen Services eine Rolle. Natürlich ist das keine Entscheidung fürs Leben. Ob Sie auf der gewählten Plattform richtig sind, merken Sie sehr schnell an den ausbleibenden Fragen oder Antworten.

Gleichgültig, für welches Netz Sie sich entscheiden, entscheiden Sie sich! Telefon und E-Mail reichen nicht mehr aus, um mit den richtigen Leuten in Kontakt zu bleiben. Social Networks machen es relativ leicht, das eigene Netz auszudehnen und darin zum wichtigen Knoten zu werden. Nutzen Sie die Möglichkeit. Die positiven Effekte stellen sich umgehend ein, negative gibt es praktisch keine.

Weitere Meinungsbeiträge und kurze Analysen finden Sie im Blog des Autors unter www.wittes-welt.eu