Bechtle schließt Systemhaus in Kassel

07.03.2006
Der Standort hat die Planzahlen nicht erreicht, 14 Stellen werden gestrichen.

Zum 31. März zieht sich die Bechtle AG aus Nordhessen zurück und schließt ihre Systemhaus-Niederlassung in Kassel aus wirtschaftlichen Gründen. Dies bestätigte eine Firmensprecherin auf Anfrage der CW. Die Entscheidung war bereits im Februar gefallen, wurde aber erst jetzt publik. Betroffene Kunden sollen künftig von den umliegenden Systemhäusern betreut werden. Außer dem Ansprechpartner werde sich für die Kunden nichts ändern, so die Sprecherin. Bechtle hatte den Standort im Herbst 2001 errichtet und im November 2003 mit dem regionalen Systemhaus IMA verschmolzen.

Zuletzt arbeiteten rund 14 Angestellte in Kassel für Bechtle. Derzeit würden Beschäftigungsalternativen im Konzern geprüft, hieß es aus der Neckarsulmer Zentrale. Der Geschäftsführer vor Ort, Kurt Heß, ist jedoch bereits abgelöst worden. Als Grund für die Schließung nannte die Firmensprecherin die Entwicklung der "Wachstumsdynamik" in Kassel, die hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Alle Systemhäuser im Konzern müssen ihre Planzahlen anhand von Scorecards monatlich überprüfen lassen.

Derzeit plane das Management nicht, so die Sprecherin, über Kassel hinaus weitere Standorte zu schließen. Daher sei die Entscheidung auch nicht als Beginn einer strategischen Neuausrichtung zu verstehen. Nach der Schließung hat Bechtle 61 Systemhäuser in Deutschland und der Schweiz und ist damit weiterhin fast flächendeckend vertreten - zumindest in den industriellen Ballungszentren. Allerdings gibt es noch weiße Flecken auf der Karte, etwa in Bremen.

Das Unternehmen gehe eigenen Berechnungen zufolge davon aus, dass mit 65 bis 70 Standorten in Deutschland und der Schweiz die Flächendeckung erreicht sei, berichtete die Sprecherin. Zur Wachstumsstrategie des IT-Dienstleisters zählen sowohl Neugründungen als auch Zukäufe. Bechtle hatte Mitte Februar gute (vorläufige) Zahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2005 vorgelegt und angekündigt, die Dividende gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent zu steigern. (ajf)