CeBIT - die ganze Wahrheit

17.01.2007
Was ist bloß mit den Medien los?, müssen wir jetzt auch mal fragen. Kaum gibt sich die CeBIT eine klitzekleine Blöße, schon stürzen sich alle blutrünstig auf die erfolgreichen Messemacher und stochern mit ihren spitzen Federn im weichen Fleisch der Niedersachsen.

Nokia und Motorola haben abgesagt - na und? Daraus eine Story zu machen ist so einfach wie unfair. Solche Geschichten funktionieren doch nur, weil jedes größere Unternehmen sowieso und ganz selbstverständlich auf der CeBIT anzutreffen ist. Aber das schreibt ja keiner, außer uns. Stattdessen müssen wir lesen: Mammutmessen funktionieren nicht mehr, der IQ des Standpersonals ist in freiem Fall, und die Messe irrt richtungslos durch den IT-Markt.

Höchste Zeit also für die Wahrheit. Warum sind Nokia und Motorola wohl nicht auf der CeBIT, lieber Leser? Warum gab es Silvester Rotkäppchen-Sekt statt Veuve Clicquot? Warum ist der neue Dienstwagen ein Toyota und kein BMW? Richtig! Das Geld ist ausgegangen. Wer nicht auf die CeBIT geht, kann es sich nicht leisten. So einfach ist das.

Eigentlich sollte es jeder wissen: Je größer die CeBIT-Präsenz, desto finanzkräftiger, gesünder, stärker der Aussteller. Die ganz potenten bauen übrigens doppelstöckig - aber zu Sigmund Freud ein anderes Mal mehr. Wie weit jedenfalls Nokia und Motorola von all dem entfernt sind, lässt sich nur erahnen. Wir wünschen diesen Firmen gute Besserung und hoffen, sie nächstes Jahr wieder zu sehen.