Genauer gesagt nicht Microsoft, sondern die Finanz- und Marketing-Chefin der Windows-Sparte, Tami Reller. Die erklärt in einer Präsentation für die Annual Technology Conference der Credit Suisse: "Der Weg hat zwar gerade erst begonnen, aber ich kann mit Freude verkünden, dass wir bisher 40 Millionen Windows-8-Lizenzen verkauft haben." Zusätzlich zu den bereits zuvor mitgeteilten 4 Millionen Updates auf Windows 8 (die Microsoft ja zu einem vergleichsweise Spottpreis von nicht einmal 30 Euro für die Download-Version unters Volk gebracht hat).
40 Millionen, also mehr als eine Million Lizenzen pro Tag seit dem 26. Oktober, klingt nach viel. Allerdings stellt sich die Frage, was genau Microsoft unter verkauften Lizenzen versteht. Dazu später mehr. Reller äußert sich in ihrer Präsentation auch noch zum Windows Store, in dem Windows-8-Nutzer Apps für den New-Design-Startbildschirm laden und kaufen können. "Es gab zum Start im Store mehr Apps als in jedem anderen App Store zum Start, und seither hat sich die Zahl der Anwendungen im Windows Store verdoppelt", so Reller weiter. "Einige Apps im Windows Store haben auch schon die 25.000 Dollar Umsatz übertroffen."
Im Webcast der Präsentation sagt die Microsoft-Managerin darüber hinaus, dass eine Reihe von Apps im Windows Store schon mehr als eine Million Mal heruntergeladen wurden. Angesichts der Tatsache, dass kostenpflichtige Apps im Windows Store mindestens 1,49 Dollar kosten, dürften das dann allesamt kostenlose Programme gewesen sein, schätzt der Branchendienst "The Register" - bei dem Preis von 1,49 Dollar reichen nämlich 16.778 Downloads für 25.000 Dollar Umsatz. Und hätten irgendwelche App-Entwickler bereits eine Million Dollar erlöst (80 Prozent der Einnahmen dürfen sie bei Microsoft behalten), dann hätte Microsoft das gewiss herausposaunt.
- Der erste Platz, wenn es um die Konfiguration des Startbildschirms geht
In den PC-Einstellungen können Hintergrundmuster und Farbschema ausgewählt werden – die Verwendung eines eigenen Bildes ist hier nicht vorgesehen. - Wichtiger Tipp
Wenn Programme zur Veränderung des Startbildschirm zum Einsatz kommen, die das System manipulieren, sollte zuvor ein Wiederherstellungspunkt gesetzt werden. - Der neue Rechtsklick
Wurde eine Kachel auf eine der unterschiedliche Arten (Finger, Maus oder Tastatur) ausgewählt, so zeigt werden verschiedenen Möglichkeiten angezeigt – hier kann sie nur verkleinert oder vom Startbildschirm entfernt werden. - Auch das Markieren mehrerer Kacheln funktioniert
Dann werden aber nur die Möglichkeiten angezeigt, die für alle markierten Kacheln gemeinsam zur Verfügung stehen! - Viele Möglichkeiten
Verbirgt sich hinter einer Kachel ein System-nahes Programm, so stehen hier auch weitere Einstell- beziehungsweise Startvarianten bereit. - So kommt die Kachel einer App wieder auf den Startbildschirm
Aus „Alle Apps“ auswählen und dann mit „An Start anheften“ wieder zur Verfügung stellen. - Geht auch vom Windows-Explorer aus
Direkt aus dem Kontextmenü heraus können die Kacheln beispielsweise auch für Ordner an den Startbildschirm angeheftet werden. - So wird’s eine neue Gruppe
Legt der Anwender eine Kachel auf einen freien Bereich, so zeigt Windows 8, dass hier eine neue Gruppe von Kacheln angelegt wird. - Jetzt können die Gruppen bearbeitet und verschoben werden
Nach einem Klick auf das Minus-Zeichen werden die Kacheln nicht nur verkleinert, sondern können auch per Gruppe bearbeitet und auch benannt werden. - Der erste Schritt zur „Abschalten“-Kachel
Das Anlegen einer Verknüpfung funktioniert in der gewohnten Art und Weise auf dem Desktop. - Die Stelle, an der alle Verknüpfung für den Startbildschirm liegen
In das Verzeichnis „Programme“ kann hier aber nur mit Administratorrechten geschrieben werden. - Der finale Schritt
Die Verknüpfung wird als Kachel an den Startbildschirm geheftet. - Startbildschirm mit eigenen Inhalten
Neben der selbsterstellten Gruppe mit entsprechenden Programmen und Verknüpfungen findet sich hier nun auch die eigene Kachel für das schnelle Ausschalten des Windows-8-Rechners.
Tami Reller nennt auch einige Daten dazu, wie die Nutzer mit dem neuen System interagieren. 85 Prozent benutzen den Logfiles des Herstellers zufolge den New-Design-Startbildschirm am ersten Tag (wenig überraschend, da Windows 8 dorthin startet), der durchschnittliche User fügt dem Start Screen 19 Kacheln hinzu, 25 Prozent sogar 30. Und 90 Prozent verwenden bereits am ersten Tag der Nutzung die "Charms"-Steuergesten. Das alles verlaufe wunschgemäß, die Nutzer erforschten und lernten die neue Oberfläche rasch und ohne Frust.
Doch noch einmal zurück zu den 40 Millionen verkauften Windows-8-Lizenzen: Laut den Zahlen der Marktforschungsfirma IDC wurden im dritten Quartal 2012 weltweit rund 87 Millionen PCs verkauft, was 29 Millionen pro Monat entspricht. Dass die Begeisterung für Windows 8 diese Zahl seit Ende Oktober auf 40 Millionen für die vergangenen 30 Tage getrieben hat, ist nicht anzunehmen. Es ist angesichts des immer noch mit Windows-7-Geräten gefüllten Handelskanals auch nicht anzunehmen, dass alle seit 26. Oktober verkauften Rechner mit Windows 8 liefen. Bleiben noch Verkäufe an Firmenkunden - da könnte Microsoft schon ein paar Millionen losgeworden sein, auch wenn die dann sicher noch nicht deployed sind. In Microsofts Windows-Newsroom und den Informationsseiten mit Case Studies zu Windows 8 im Unternehmen findet sich zumindest noch nichts dazu.
Bei den von Reller in den Raum gestellten 40 Millionen Lizenzen handelt es sich demnach vermutlich um eine optimistische Schätzung, die sich aus etlichen Verkaufsquellen zusammensetzt, darunter auch Verkäufe an OEM. Die kann Microsoft zwar finanziell schon verbuchen, aber bis sie tatsächlich zum Einsatz kommen oder über einen Ladentisch gehen, könnte noch eine Menge Zeit vergehen.
Eine interessante Ankündigung von Tami Reller gab es übrigens noch am Rande: Das "große" Surface-Tablet mit HD-Display und Windows 8 Professional wird im Januar herauskommen.