"Mountain Lion"

Apple nennt erste Details zu OS X 10.8

16.02.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
"Im Spätsommer" erscheint für Endkunden das nächste Major Release 10.8 "Mountain Lion" des Mac-Betriebssystems OS X.

Eine erste Vorabversion ist für registrierte Entwickler ab sofort verfügbar, wie Apple heute überraschend mitteilt. Wie erwartet ist Mountain Lion ein weiterer großer Schritt in Richtung Konvergenz des Desktop-Betriebssystems mit der mobilen Apple-Systemplattform iOS. So halten nun vom iPad bekannte Programme und Funktionen wie Nachrichten, Notizen, Erinnerungen und Game Center sowie Notification Center, Share Sheets und AirPlay-Mirroring Einzug auf Mac-Rechnern.

Twitter wird wie schon bei iOS 5 eng mit OS X (jetzt ohne Mac im Namen) 10.8 verzahnt. Nach einmaliger Anmeldung können Nutzer direkt aus Safari, Quick Look, Photo Booth, Vorschau und Apps von Drittanbietern heraus twittern. Die Nachrichten-App ("Messages") steht ab sofort als Beta zum Ausprobieren bereit. Sie ermöglicht Device-to-Device-Messaging zwischen Apple-Geräten, unterstützt aber auch weiterhin die Instant-Messaging-Protokolle von Google Talk / Jabber, AIM und Yahoo! Messenger und ersetzt damit das gute alte iChat.

Weiter vorangetrieben hat Apple auch die Integration des Betriebssystems mit dem Online-Dienst "iCloud". Über die Apple-ID des Nutzers werden Mail, Kontakte, Kalender, Messages, Facetime und Find My Mac automatisch konfiguriert; "iCloud Documents" synchronisiert Dateien über alle Endgeräte hinweg auf den stets neuesten Versionsstand. Für Developer gibt es eine neue Schnittstelle, um dokumentbasierende Programme mit iCloud kompatibel zu machen.

Neu ist das Sicherheitsfeature "Gatekeeper". Mac-Besitzer können darüber in mehreren Stufen festlegen, aus welchen Quellen sie den Download von Programmen auf ihren Rechner gestatten. Die Optionen reichen dabei von jeglicher Quelle bis hin zu nur mehr Apps aus dem Mac App Store.

Insgesamt soll Mountain Lion mehr als 100 neue Funktionen für Endnutzer mitbringen. Aber auch für Entwickler tut sich einiges. Sie können zum Beispiel "Game-Kit"-APIs mit denselben Services wie in Game Center für iOS für Multi-Player-Spiele über iOS und Mac OS X hinweg nutzen. Das Grafiksubsystem führt neben OpenGL / OpenCL das mit iOS 5 implementierte "GLKit" für einfachere Entwicklung von OpenGL-Anwendungen ein. Außerdem wurden die Nutzung von Core Animations in Cocoa-Anwendungen vereinfacht und neue 64-Bit-Video-APIs anstelle der bisherigen Low-Level-QuickTime-Schnittstellen eingebaut. Weitere Neuerungen für Entwickler sind verbesserte Unterstützung für Multi-Touch-Gesten sowie Kernel ASLR für besseren Schutz vor Buffer-Overflow-Attacken.