Was uns bewegte

2011 - der große IT-Jahresrückblick

25.12.2011
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Problem des Jahres: ByoD

Was sich an dieser Stelle so anhört, als würde es hauptsächlich Consumer betreffen, wird für die Unternehmens-IT zunehmend zum Problem. Den Trend, dass Anwender Privat-IT wie Smartphones und Facebook in die Firmen einschleppen, fassten Experten unter Schlagworten wie Consumerization und Bring your own Device (ByoD) zusammen. Ausbaden müssen es die IT-Abteilungen, wenn der Firmenchef mit dem neuesten iPhone ankommt und damit jederzeit aktuelle Geschäftskennzahlen aus dem Backend abrufen möchte. Wie die IT mit diesen Privatgeräten umgehen sollte, wird kontrovers diskutiert. Die Meinungen reichen von strikten Verboten bis hin zu völliger Freiheit, indem man dem User einfach einen Geldbetrag in die Hand drückt, mit dem er sich im nächsten Elektronikmarkt seine Geräte selbst kaufen soll.

Doch die Herausforderungen enden längst nicht beim iPhone oder iPad. Mit den Devices sickern auch Apps und Social Networks in die Firmen-IT mit ein. Gerade im Zusammenhang mit Facebook und Co. zerbrachen sich in den zurückliegenden Monaten viele Manager den Kopf, wie sich soziale Medien zum Vorteil für das eigene Unternehmen einsetzen ließen - zum Beispiel im Sinne einer besseren Kundenansprache. Dem stehen jedoch oft Bedenken gegenüber, mit der Öffnung ins Social Web könnten sensible Firmeninformationen in falsche Hände geraten. An dieser Stelle die richtige Balance zu finden, wird die IT-Abteilungen 2012 weiter beschäftigen.

Das gilt auch für das Thema Cloud Computing. 2011 hat die IT aus der Wolke den Schritt vom Hype in die Realität geschafft. Das hat der Computerwoche-Wettbewerb "Best in Cloud" gezeigt, in dessen Rahmen konkrete Cloud-Projekte aus sieben Kategorien ausgezeichnet wurden. Die Experten sind sich einig, dass der Paradigmenwechsel in Sachen IT-Nutzung längst eingeläutet ist und die Branche auf Anwender- wie Anbieterseite kräftig durcheinanderwirbeln wird. Der Bitkom geht davon aus, dass bereits 2015 rund zehn Prozent der hiesigen IT-Ausgaben in der Cloud landen werden.