Es gibt allerdings noch weitere Varianten des UP. Die gemeinsame Basis aller Ausprägungen des UP ist:
Entwicklungsphasen - Die Entwicklung wird in folgende Phasen eingeteilt:
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Inception (Initialisierung)
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Elaboration (Ausarbeitung)
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Construction (Entwicklung)
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Transition (Übergabe)
Einzelne Varianten des UP erweitern dieses Phasenmodell.
Disziplinen - Folgende Disziplinen werden in einem Softwareentwicklungsprojekt bearbeitet:
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Business Modeling
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Requirements
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Analysis and Design
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Implementation
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Test
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Deployment
Iterativ und inkrementell - Innerhalb der Phasen werden die Projektergebnisse iterativ und inkrementell erarbeitet.
Use-Case-getrieben - Zur Dokumentation der funktionalen Anforderungen kommen Use Cases zum Einsatz.
Architekturzentriert - Der UP legt den Schwerpunkt der Aufwände in das Design der Architektur eines Systems.
Risiko-fokussiert - Im UP werden Risiken frühzeitig adressiert. Die Ergebnisse jeder Phase werden so ausgewählt, dass die Punkte mit den größten Risiken als erste bearbeitet werden.
UP-Ausprägungen
Vom Unified Process gibt es folgende Ausprägungen:
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Agile Unified Process (AUP): Eine leichtgewichtige Variante von Scott W. Ambler.
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Essential Unified Process (EssUP): Eine leichtgewichtige Variante von Ivar Jacobson.
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Open Unified Process (OpenUP): Der Entwicklungsprozess des Eclipse Process Frameworks.
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Rational Unified Process (RUP): Der Entwicklungsprozess der Firma Rational (jetzt IBM).
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Rational Unified Process-System Engineering (RUP-SE): Anpassung des RUP für Systems Engineering.
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Enterprise Unified Process (EUP): Eine Erweiterung des RUP um Phasen für den gesamten Lebenszyklus von Software (Betrieb und Phase-Out).
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Oracle Unified Method (OUM): Der Entwicklungsprozess der Firma Oracle.
Der Unified Process und seine bekannteste Ausprägung, der Rational Unified Process, sind keine agilen Prozessmodelle. Gleiches gilt für den Rational Unified Process für System Engineering, den Enterprise Unified Process und die Oracle Unified Method.
Bewertung BQI Research
Unter den Disziplinen im Software Engineering deckt UP das Requirements-Management (RM), das Systemdesign/technische Konzeption (SD) und die Implementierung (IMP) vollständig ab. Gute Unterstützung gibt es auch für die Bereiche Test (T) und Integration/Einführung (INT). Schwach ausgeprägt sind dagegen die Wartung (W), das Projekt-Management (PM) und das Qualitäts-Management (QM). Den Betrieb (B) unterstützt die Methode nicht.
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Bekanntheitsgrad und Verbreitung liegen im mittleren Bereich.
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Spezielle Tool-Unterstützung ist vorhanden.
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Die Methode ist normiert/standardisiert und zertifiziert.
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Eine Lizenzierung ist erforderlich.
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Support ist vorhanden.
COMPUTERWOCHE-Marktstudie
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