Virtualisierungs-Ticker

Kostenlose Tools, Xen 3.4, HPs VDI-Ausstieg

08.06.2009
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.
Ein kostenloses Tool hilft bei der Konvertierung vom VM-Images, ein anderes erweitert Microsofts App-V, Xen 3.4 implementiert Hyper-V-Schnittstellen, HP steigt gerüchteweise aus dem VDI-Geschäft aus und weitere News im Virtualisierungs-Ticker.
  • Die Firma Starwind bietet einen kostenlosen V2V-Konverter an, der virtuelle Laufwerke zwischen Microsofts VHD-Format und VMware VMDK wandeln kann. Im Gegensatz zu ähnlichen Werkzeugen der beiden Hersteller unterstützt das Tool von Starwind die Konvertierung in beide Richtungen. Dabei kopiert es die Quelldatei Sektor für Sektor in das virtuelle Ziellaufwerk, ohne das Ursprungs-Image zu verändern.

  • Das ebenfalls kostenlose Tool Softbar erweitert App-V, Microsofts Werkzeug zur Anwendungsvirtualisierung, um eine Reihe nützlicher Funktionen. So erlaubt es auf einfache Weise lokal installierte Anwendungen innerhalb der App-V-Sandbox auszuführen. Zusätzliche Kommandozeilenfunktionen sehen vor, dass App-V-Anwendungen innerhalb von Batch-Dateien und Scripts genutzt werden. Hinzu kommt die Möglichkeit, virtualisierte Programme von mehreren Servern zu starten, sie umzubenennen oder gemeinsam mit lokalen Applikationsverknüpfungen in einem Ordner abzulegen.

  • Der Open-Source-Hypervisor Xen bringt in der Version 3.4 vier wesentliche Neuerungen. Dazu zählen eine verbesserte Unterstützung für Verfügbarkeit und Verlässlichkeit, indem Systemfehler besser erkannt und defekte Hardwarekomponenten isoliert werden können. Das Projekt implementierte zudem das "Enlightment"-API von Hyper-V, so dass paravirtualisierte Windows-Gäste direkt mit dem Hypervisor kommunizieren können. Schließlich enthält die neueste Ausführung den Code der "Xen Client Initiative" und ein verbessertes Power-Management.

  • Das Virtualisierungs-Blog virtualization.info hatte im April berichtet, dass HP verlässlichen Quellen zufolge die Entwicklung eigener Produkte für Virtuelle Desktops (VDI) einstellen werde, darunter das Protokoll "Remote Graphics Software" (RGS) und der Connection Broker "Session Allocation Manager" (SAM). Letzte Woche widersprach der Hersteller nun diesen Darstellungen. Die an den Blog-Autor Alessandro Perilli gelangte Powerpoint-Präsentation stamme zwar von HP, repräsentiere aber nur einen inzwischen überholten Strategieentwurf. Virtualization.info zufolge war aber keine Folie mit der Aufschrift "Entwurf" gekennzeichnet.

  • Veeam Software, Hersteller von System-Tools für VMware, stellt mit seinen Produkten für Backup und Replizierung die Unterstützung für das kostenlose ESXi ein. In seiner Pressemitteilung erklärt das Unternehmen, dass dieser Schritt auf Druck von VMware erfolgt sei. Marktbeobachter wie Gabrie van Zanten sehen darin einen Versuch des Virtualisierungsspezialisten, ESXi immer mehr zu entwerten. Die verschärften Lizenzbedingungen für die Nutzung der Management-Schnittstellen erschweren ohnehin schon die Verwaltung des Gratis-Hypervisors, die Dezimierung von Tools anderer Hersteller verringere seinen Nutzen noch weiter.

  • Leostream kündigte die Version 6.0 seines Connection Broker an, eine Software, die auf dem Server befindliche virtuelle Desktops mit Client-Geräten verbindet. Die VDI-Lösungen großer Anbieter wie Citrix, Sun oder VMware enthalten eine derartige Komponente, Leostream unterscheidet sich davon in erster Linie durch seine Unterstützung mehrerer Plattformen. Die Software arbeitet in der neuesten Version nun auch mit XenServer zusammen, zusätzlich ist sie mit VMware ESX/ESXi und Microsoft Hyper-V kompatibel. Außerdem kann sie Terminal-Server-Sessions verwalten.