SAP ERP versus SAP R/3

SAP-Versionen: Österreich moderner als Deutschland

29.07.2009
Von RAAD Research
In Österreich haben bereits zwei Drittel aller SAP-Anwender SAP ERP im Einsatz. Die Unternehmen modernisieren ihre Systeme deutlich schneller und auf aktuellere Releases als die deutschen Anwender.

Im Rahmen einer im April 2009 durchgeführten Befragung von RAAD bei mehr als 250 SAP-Bestandskunden in Österreich wurde unter anderem auch nach dem Einsatz der gängigen SAP-Produkte gefragt. Im Vergleich zu Deutschland ist in Österreich bereits ein höherer Anteil von SAP ERP (67 Prozent) zu verzeichnen. So haben in Österreich deutlich mehr Bestandskunden SAP ERP im Einsatz als R/3. Dieses SAP-Produkt ist allerdings auch noch bei 50 Prozent der Unternehmen produktiv. Hier zeigt sich ein gängiges Migrationsmuster: viele Unternehmen fahren R/3 und SAP ERP noch eine Zeitlang im Parallelbetrieb. Sind alle Prozesse auf die neue Software migriert worden, wird R/3 danach zügig abgeschaltet.

Verteilung SAP R/3, ERP und Business Suite in Österreich (Quelle: RAAD Research)
Verteilung SAP R/3, ERP und Business Suite in Österreich (Quelle: RAAD Research)
Foto: RAAD Research

Im Vergleich zu Deutschland wird die SAP Business Suite in der österreichischen Zielgruppe deutlich stärker angenommen (15 Prozent in Deutschland gegenüber 21 Prozent in Österreich). Prinzipiell ist der Bedarf für die Funktionalitäten also da. Allerdings legt die österreichische Stichprobe den Schwerpunkt auf die großen und größten Unternehmen in Österreich, während in Deutschland deutlich mehr mittelständische SAP-Kunden in der Stichprobe vertreten sind.

Verteilung der SAP-Releases in Österreich (Quelle: RAAD Research)
Verteilung der SAP-Releases in Österreich (Quelle: RAAD Research)
Foto: RAAD Research

Bei den SAP ERP-Produkten ist das wichtigste Release aktuell ERP 6.0, welches bei insgesamt 59 Prozent der befragten Unternehmen zum Einsatz kommt. Zu erwarten ist, dass sich diese Entwicklung zu ERP 6.0 weiter zügig fortsetzt. Grund hierfür ist, dass - trotz hoher SAP-ERP-Einsatzquote in Österreich - die Bestandskunden vornehmlich in die Modernisierung ihrer SAP-Systeme investieren. So plant deutlich mehr als ein Viertel der verbleibenden R/3-Anwender, kurz- bzw. mittelfristig den Umstieg auf SAP ERP.

Werden diese Planungsvorhaben wirklich realisiert, liegt Ende 2009 die Einsatzquote von ERP 6.0 bei 67 Prozent. Weit mehr als 70 Prozent der Unternehmen werden dann ein ERP-Produkt einsetzen. Nach der in den meisten Fällen technischen Migration legen viele Unternehmen allerdings eine Investitionspause ein, um sich mit der neuen Technologie vertraut zu machen. Da aber mittlerweile große Teile der gesamten weltweiten SAP-Bestandskundschaft 2009 in das dritte produktive Jahr mit SAP ERP 6.0 gehen, werden bei diesen Unternehmen funktionale Erweiterungen wahrscheinlicher werden.

In neue Funktionalitäten investieren denn aktuell auch sechs Prozent der ERP-Kunden in Österreich, was zwar im Vergleich zu den aktuellen Migrationsquoten immer noch gering ist. Mit Erholung der weltweiten Konjunktur werden aber auch hier die Planungsquoten der Unternehmen - nicht nur in Österreich - wieder nach oben gehen. Weitere aktuelle Informationen unter anderem zum Thema SAP NetWeaver finden Sie in der RAAD-Studie: "SAP-Markt Österreich - Status und Entwicklungen 2009".

Über RAAD Research

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