Enterprise 2.0

Business Intelligence braucht klare Strukturen

22.08.2012
Von 
IT-Journalist aus München
Erfolgreiche Business-Intelligence-Projekte benötigen eine einheitliche Strategie und leistungsfähige Tools.
Business Intelligence braucht klare Strukturen.
Business Intelligence braucht klare Strukturen.
Foto: S.John - Fotolia.com

Mehr als je zuvor dienen heute alle Bereiche eines Unternehmens als Informationsquelle für Entscheidungen. Mit dem Terminus „Business Intelligence“ ist deshalb längst nicht mehr nur die Suche nach Fakten innerhalb einzelner Business-Anwendungen gemeint. Stattdessen können mit aktuellen BI-Systemen viele Arten von Daten in die Suche einbezogen werden – von einzelnen E-Mails bis hin zu komplexen Kundendateien.

Eine Vielzahl an Daten erhalten Unternehmen auch im Rahmen von „Enterprise 2.0“-Anwendungen: So generieren neben Unternehmens-Wikis mehr und mehr Communities und Social-Media-Applikationen wichtiges Ausgangsmaterial für Marketing und Vertrieb. Ebenso haben sich mobile Anwendungen bereits als wichtige Informationsquellen erwiesen: Sie sorgen für eine Fülle an Daten, die jedoch aggregiert, analysiert und verständlich aufbereitet werden müssen.

Genau das allerdings funktioniert in den meisten Fällen nicht. Den Grund dafür sieht Dr. Robert Laube, Director & Service Line Lead für Business Intelligence beim IT-Beratungshaus Avanade, im Fehlen einer Gesamtstrategie: „Im Prinzip adressiert in vielen Unternehmen jede Abteilung nur ihre Einzelprobleme“, so Laube. Das liege nicht zuletzt an etablierten IT-Strukturen, knappen Budgets und klar getrennten Verantwortlichkeiten. Dadurch aber sei es für das übergeordnete Management häufig kaum möglich, direkt Geschäftsentscheidungen zu treffen, die auf belastbaren Daten beruhen.

Die Probleme fangen bereits bei einzelnen Namenskonventionen an: Was sich für eine Abteilung unter dem Begriff „Kosten“ summiert, muss nicht zwangsläufig mit der Definition von anderen Business Units übereinstimmen. Auch Verpackungseinheiten wie „Flasche“ sollten prinzipiell unternehmensweit einheitlich definiert werden. Weil das allerdings nicht immer passiert, sind Nacharbeiten von Hand in vielen Firmen an der Tagesordnung. So müssen Mitarbeiter Umrechnungen in mühevoller Kleinarbeit manuell durchführen und Tabellen aus verschiedenen Quellen in ein einheitliches Format bringen.