Business Intelligence

BI – Information wie, wann und wo ich will

27.04.2011
Von RAAD Research
Die Bedeutung des Business Intelligence erhöht sich in den Unternehmen. Die Fachbereiche stellen Anforderungen hinsichtlich der Flexibilität der Abfragemöglichkeiten und Aktualität der Daten. Die Vielfalt an Abruf-Devices bringt zusätzlich eine neue Komplexität in die Diskussion.
Foto: Raad Research

Welche Anforderungen die Unternehmen in IT und Controlling hinsichtlich der BI-Aktivitäten sehen, wurde im Rahmen einer Befragung von RAAD in Zusammenarbeit mit Software AG/IDS-Scheer und Itelligence bei mehr als 250 Führungskräften aus IT und Controlling in Schweizer Unternehmen des gehobenen Mittelstandes untersucht. Dabei wurde erfragt, wie wichtig die Themen Ad-hoc-Abfragemöglichkeiten, Realtime und Mobility für die Unternehmen in den BI-Projektaktivitäten der kommenden zwei Jahren sein würden.

Ad-hoc-Abfragemöglichkeiten

Excel ist gerade in den Fachbereichen eines der wichtigsten Reporting-Tools. Der entscheidende Vorteil neben der Gewöhnung ist hier vor allem die Flexibilität der Anwendung. Um andere Sichten und andere Auswertungen auf einem Datenbestand zu fahren, also die Daten weiterzuverarbeiten, wird auf Fachbereichsseite noch häufig Excel verwendet.

Dies zeigt den Bedarf für flexible und trotzdem einfache Abfragemöglichkeiten auf. Die stetige Beschleunigung der Businesswelt verlangt dazu nach schnellen Entscheidungen. Lange auf die Aufbereitung eines Reports zu warten ist für viele Führungskräfte keine Option und wird als Wunsch auch an die IT-Abteilungen herangetragen.

Daher ist es wenig verwunderlich, dass das Thema Ad-hoc-Abfragemöglichkeiten eine äußerst wichtige Rolle im Rahmen der kommenden BI-Aktivitäten der Unternehmen einnimmt. Über 60 Prozent bewerten diesen Punkt als wichtig oder sehr wichtig. Den Fachbereichen schnell und flexibel die Auswertungen zur Verfügung zu stellen ist damit für viele zentraler Schritt in der aktuellen BI-Strategie.

Realtime

Auch bei einer flexiblen Abrufmöglichkeit von Reportinginformationen ist die Datenbasis entscheidend. Müssen die Geschäftsdaten zur Analyse erst in ein Data Warehouse geladen werden, sind diese in der Regel nicht mehr tagesaktuell. Im Zuge der Globalisierung und der dadurch bedingten Intensivierung des Wettbewerbs, wird es für die Fachverantwortlichen immer wichtiger, die Informationen möglichst in Echtzeit zur Verfügung zu haben, um möglichst schnell auf Veränderungen reagieren zu können.

Insgesamt steht der Aspekt bei einem Drittel der befragten Unternehmen als besonders relevant auf der BI-Agenda der kommenden 24 Monate. Es ist aber davon auszugehen, dass auch in den weiteren Unternehmen der Druck der Fachbereiche auf die IT zunimmt, Daten schneller zur Verfügung zu stellen.

Mobility

Wenn die erforderlichen Informationen in der erforderlichen Aufbereitung zur erforderlichen Zeit zur Verfügung stehen, bleibt noch eine Dimension zu berücksichtigen: Sind diese auch am erforderlichen Ort verfügbar? Hierzu entwickeln sich die Anforderungen ebenfalls. Zwar sind wir alle in gewisser Weise bereits mobil, bspw. durch den Einsatz von Notebooks, ein echter Online-Zugriff auf Systeme ist damit aber noch nicht immer garantiert.

Der Vormarsch von Smartphones und Tablet-PCs gewöhnt aber die Anwender in einer neuen Weise an die Möglichkeit jederzeit von jedem Device auf notwendige Informationen zuzugreifen. Momentan ist dieser Aspekt schon in einem Drittel der Unternehmen (sehr) wichtig und das, obwohl viele Unternehmen sich noch in einer Aufbauphase ihrer Reporting-Landschaft befinden.

Die heutigen Anforderungen der Fachbereiche zeigen, dass die IT-Abteilungen der Unternehmen zukünftig vor der großen Herausforderung stehen, Entscheidungsträgern in den Unternehmen schneller aktuelle Informationen zukommen zu lassen, die diese in bisher nicht möglicher Flexibilität selbst erstellen und analysieren können und deren Konsum endgerätunabhängig zu ermöglichen. Dazu ist es zunächst zwingend notwendig, dass sich die Unternehmen als Ganzes über eine Business-Intelligence-Strategie einigen.

Diese existiert in weit mehr als der Hälfte der Schweizer Unternehmen bisher nicht. Hier wird BI rein nach pragmatischen Regeln betrieben, was irgendwann zu großen Aufräum- und Konsolidierungsprojekten führen wird. Desweiteren müssen Unternehmen in neue Technologien investieren. Je mehr BI-Funktionen und Ad-hoc-Abfragen bis in die Kapillaren der Unternehmen wachsen, desto notwendiger ist eine konsistente und performante Datawarehouse-Infrastruktur, wie sie beispielsweise durch InMemory-basierte Systeme zur Verfügung stehen.

Schließlich müssen sich die Unternehmen, auch unabhängig von BI, darüber klar werden, wie sie zukünftig mit einer Vielzahl unterschiedlicher mobiler Endgeräte umgehen wollen. Der Aufbau einer Mobility-Strategie ist ebenfalls zwingend notwendig, um darauf aufbauend ein Devicemanagement-System zu implementieren. (ph)

Über RAAD Research

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