IT & Business Excellence

PAC-Studie

Märkte erholen sich unterschiedlich schnell

11.02.2010
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Nach Einschätzung der Experten von PAC wird sich der weltweite Markt für Software und IT-Services im laufenden Jahr leicht erholen. Allerdings gibt es deutliche Branchenunterschiede.

Im Krisenjahr 2009 haben viele Firmen ihre Investitionspläne neu bewertet und Projekte gestoppt beziehungsweise aufgeschoben, berichtet Christophe Châlons, Chief Analyst von Pierre Audoin Consultants (PAC) in München. Im laufenden Jahr scheint sich die Industrie allmählich von den Folgen der weltweiten Finanzkrise zu erholen. Dennoch werde PAC zufolge der Fokus bei vielen Projekten weiterhin auf der Optimierung liegen. So sehen die Analysten die Entwicklung in den verschiedenen Branchen:

Foto: PAC

Fertigung: "Die Wirtschaftskrise hat weltweit am härtesten die Fertigungsindustrie getroffen", sagt Châlons. Insbesondere die Bereiche Automobil, Maschinenbau, Chemie und Metall hätten zu leiden gehabt. 2010 würden sich daher die Unternehmen zunächst weiter auf kurzfristige Einsparungen durch Konsolidierung und Standardisierung konzentrieren. Erst in der zweiten Jahreshälfte sei PAC zufolge mit einer Erholung zu rechnen. Investiert werde vor allem in die Bereiche Embedded-Systems, PLM, Collaboration, MRO und CRM. Dabei gehe es auch um die Integration in die vorhandenen ERP-Backend-Systeme.

Banken/Versicherungen: Die Situation im Bankenbereich hängt stark von dem Umfang der jeweiligen staatlichen Hilfen ab. Insgesamt könnten die Finanzhäuser jedoch von der Erholung der Aktienmärkte profitieren. Der Großteil der IT-Investitionen werde auch 2010 in den Bereich Compliance fließen. Weitere Problemfelder seien die Kundenbindung sowie die Datenkonsolidierung. Im Segment Versicherungen, die die Krise stabiler überwinden konnten, stehen vor allem Investitionen in die Bereiche Multi-Channel-Integration, CRM, Frontend- und Legacy-Modernisierung an.

Öffentliche Hand: Die Investitionsprogramme haben in vielen Ländern den öffentlichen Sektor gestützt. Allerdings könnten die vielerorts sinkenden Steuereinnahmen sowie die wachsende Staatsverschuldung das Wachstum der IT-Budgets belasten. Nichtsdestotrotz stehen neue Regeln beispielsweise bei den Buchhaltungsstandards an, die auch von der IT-Seite unterstützt werden müssen.

Handel: Das Marktumfeld im Bereich Handel wird PAC zufolge schwierig bleiben. Vor allem in von Discountern dominierten Märkten, da diese sparsam agieren und beim Einkauf hart verhandeln. Allerdings gebe es für die Unternehmen interessante Investitionsbereiche wie beispielsweise Materialwirtschaft, BI und die Multi-Channel-Integration.