Die zehn schwersten SOA-Hürden

27.07.2007
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Auf dem Weg zu einer Service-orientierten Architektur (SOA) sind die größten Hindernisse organisatorischer Art, doch auch technische Probleme können ein Projekt kippen. So lassen sich die Erfahrungen von SOA-Experten und Praktikern auf den Punkt bringen.

Was Kritiker des SOA-Hypes schon immer vorhergesagt haben, wird in der Praxis zur traurigen Gewissheit: Viele SOA-Projekte wackeln oder kommen erst gar nicht in die Gänge, weil fundamentale organisatorische Voraussetzungen fehlen. Die COMPUTERWOCHE nennt die zehn schwersten SOA-Hürden und beschreibt, wie Unternehmen damit umgehen.

1. Alignment: Business- und IT-Ziele aufeinander abstimmen

"Es sind nicht technische Probleme, die SOA-Projekte scheitern lassen", berichtet Alexander Scherdin, Senior Vice President IT Architektur und Qualitätsmanagement bei der Deutschen Post. "Fehlende Sicht auf die Geschäftsprozesse, organisatorische Hürden und mangelnde Synchronisierung zwischen Business und IT spielen eine wesentlich größere Rolle." Florian Mösch, verantwortlich für die SOA-Initiativen von T-Mobile Deutschland, machte ähnliche Erfahrungen: "Die Schwierigkeiten liegen eindeutig im organisatorischen Bereich." Besonders die Auswirkungen der SOA-Vorhaben auf die Prozesse machten die Sache kompliziert. Das Abstimmen von Business- und IT-Zielen war deshalb von Beginn an ein großes Thema. Mösch: "Wir nähern uns schrittweise an. IT-Experten müssen den Fachabteilungen den Nutzen von SOA anhand von konkreten Beispielen erklären."

Doch das ist leichter gesagt als getan. Noch immer argumentieren die SOA-Protagonisten viel zu technisch, beobachtet IDC-Analyst Rüdiger Spies: "Für IT-Mitarbeiter kommt es darauf an, die richtige Sprache zu finden, um SOA dem Management plausibel zu machen." Auch Matthias Zacher, Berater bei der Experton Group, sieht die Herausforderungen eher auf der konzeptionellen und organisatorischen Seite. Dazu zähle in erster Linie die Zusammenarbeit zwischen Fachabteilungen und IT-Organisation. Letztere müsse beispielsweise beim Entwickeln fachlicher Konzepte ins Boot geholt werden. Nach seiner Einschätzung fehlen für SOA-Vorhaben zudem allgemein akzeptierte Einführungs- und Umsetzungsmethoden.