Wie Banken mit SOA die IT modernisieren

12.05.2006
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Mit Service-orientierten Architekturen (SOA) versuchen Finanzdienstleister, ihre Kernanwendungen flexibler zu gestalten.

CIOs in Banken und Versicherungen stecken in einem Dilemma. Kaum eine Branche ist so gravierenden Veränderungen ausgesetzt wie die der Finanzdienstleister. Und in kaum einem anderen Sektor sind die Unternehmen derart abhängig von monolithischen Altanwendungen.

Hier lesen Sie …

  • warum Banken in Sachen SOA zu den Vorreitern gehören;

  • welche Probleme damit Finanzdienstleister lösen wollen

  • wo die Grenzen serviceorientierter Architekturen liegen.

Rund 77 Prozent der europäischen Finanzdienstleister nutzen bereits Service-orientierte Architekturen oder planen dies.
Rund 77 Prozent der europäischen Finanzdienstleister nutzen bereits Service-orientierte Architekturen oder planen dies.

Einmal mehr eilen die Softwarehersteller mit einem großen Versprechen zur Hilfe: Service-orientierte Architekturen ermöglichten es, Legacy-Anwendungen zu modernisieren und so die Reaktionsfähigkeit der Konzerne zu erhöhen.

Neben Firmen aus dem TK-Sektor gelten Finanzdienstleister als Pioniere in Sachen SOA. Jost Hoppermann, Vice President bei Forrester Research, konstatiert gar "eine Massenbewegung in Richtung SOA". 77 Prozent der Finanzdienstleister in Europa nutzten bereits Service-orientierte Architekturen oder planten dies; 75 Prozent seien dabei, ihre Anwendungslandschaft zu modernisieren.

Neue gesetzliche Vorgaben

Banken müssen besonders häufig neue gesetzliche Vorgaben erfüllen, beispielsweise die Kreditvergaberichtlinien nach Basel II oder die Anpassung des Kontenabrufverfahrens nach Paragraph 24c des Kreditwesengesetzes (KWG). Hinzu kommt der härtere Wettbewerb: "In der Finanzdienstleistungsbranche können Produkte sehr einfach von Mitbewerbern kopiert werden", erläutert Informatik-Professor Ralf Steinmetz von der TU Darmstadt. "Deshalb ist es für die Unternehmen entscheidend, innovative Ideen schnell in marktreife Produkte umsetzen zu können."