SOA braucht Anschubfinanzierung

04.04.2006
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Einige Unternehmen experimentieren bereits mit Service-orientierten Architekturen, doch die Projekte stehen erst am Anfang. Deshalb sind wichtige Probleme bislang ungelöst.

Deutsche Post World Net ist und bleibt das deutsche Vorzeigeunternehmen in Sachen Service-orientierte Architektur (SOA) - nicht nur, weil der Logistikriese in diesem Jahr schon zum zweiten Mal zur "SOA Days Business Conference" in seinen Bonner "Tower" einlud.

Hier lesen Sie …

  • warum die Deutsche Post als Veranstalter einer SOA-Konferenz auftritt;

  • was die DZ Bank dazu trieb, sich mit dem Thema zu beschäftigen;

  • wo die erzielbaren Einsparungen (nicht) liegen;

  • warum die meisten Unternehmen sich für besser halten, als sie sind.

Der Post-Tower in Bonn.
Der Post-Tower in Bonn.

Neben dem Schweizer Finanzdienstleister Credit Suisse gilt die Post zu Recht als Pionierkonzern hinsichtlich Modularisierung und Flexiblisierung großer Anwendungslandschaften. Eine Reihe anderer Unternehmen hat sich zumindest auf den Weg gemacht. Das verdeutlichte die zweitägige Konferenz, die das Euroforum ausgerichtet hat.

Schon 1999 hat der ehemalige Staatsmonopolist begonnen, seine Anwendungslandschaft in Domänen zu unterteilen, zu kapseln und lose zu koppeln. Laut Johannes Helbig, CIO des Post-Bereichs Brief und Gastgeber der Konferenz, schuf sich die Post auf diese Weise die Möglichkeit für eine "Managed Evolution". Sie kann also ihre Anwendungen eine nach der anderen modernisieren, ohne Nebeneffekte in Nachbarsystemen zu risikieren.

Eine Service-orientierte Architektur ist nicht zu kaufen

Mit Hilfe von Oracle-Middleware und zahlreichen Open-Source-Komponenten hat sich die Post eine "Service-orientierte Plattform", kurz SOP, geschaffen. Unter dem Titel "SOPware" möchte sie diese nun auch an Dritte weitergeben - mitsamt der dafür notwendigen Beratungsleistung. Zu diesem Zweck hat sie eine eigene Unternehmensabteilung, die SOP Solutions, gegründet.