Ponemon-Studie

Jede zweite deutsche Firma erleidet Datendiebstahl

15.09.2009
Auch in Deutschland sind Datenverluste ein heißes, aber gerne verheimlichtes Thema. Eine Studie dokumentiert den sprunghaften Anstieg der Vorfälle.

Die Marktforscher von „ The Ponemon Institute“ haben gemeinsam mit PGP die Ergebnisse ihrer jährlichen Studie „German Enterprise Encryption Trends“ vorgestellt. Demnach hatten 53 Prozent der Befragten Unternehmen einen Datendiebstahl in den letzten zwölf Monaten zu vermelden. Ponemon führte die Studie nun schon zum dritten Mal in Deutschland durch. Befragt wurden 490 IT- und Security-Verantwortliche. Datendiebstahl stellte sich als zunehmendes Problem heraus. Gegenüber der Studie aus dem Vorjahr stieg der Anteil der geschädigten Unternehmen von 34 Prozent auf nunmehr 53 Prozent signifikant an.

Die Datendiebstähle werden von den Unternehmen meist nicht öffentlich bekannt gemacht. Nur fünf Prozent der Betroffen meldeten alle Vorkommnisse, 14 Prozent zumindest einige. 81 Prozent hüllten den Mantel des Schweigens über den Datendiebstahl. Seit dem 1. September 2009 besteht jedoch mit der Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes BDSG §42 eine Meldepflicht für Datenverlust in Deutschland. Damit dürfte die Anzahl der gemeldeten Vorfälle sprunghaft steigen.

Laut der Studie stufen 82 Prozent der deutschen Unternehmen das Thema Datenschutz als „wichtig“ oder „sehr wichtig“ ein. Rund 55 Prozent der Befragten setzen zum Schutz auf Verschlüsselungslösungen, Tendenz steigend. Einige Veränderungen gegenüber der Studie aus dem vergangen Jahr gibt es bei den Hauptgründen für den Einsatz von Verschlüsselungslösungen. Stand bislang der Zwang durch Regeln und Bestimmungen im Fordergrund, ist der Compliance-Aspekt nun auf Platz drei abgefallen. Entscheidend sind derzeit die öffentlichkeitswirksame Bekenntnis zum Schutz der persönlichen Daten und die Angst vor einem Imageverlust.

Die komplette Studie „German Enterprise Encryption Trends“ kann in Kürze unter www.encryptionreports.com heruntergeladen werden. (ala/Tecchannel)